Die Zahl ist beeindruckend: 65 Millionen Benjamin-Blümchen-Hörspiele gingen seit 1977 über den Ladentisch. Den sprechenden Elefanten kennt buchstäblich jedes Kind. Umso erstaunlicher ist es, dass über 40 Jahre ins Land gingen, ehe der erste reale Kinofilm mit dem sympathischen Dickhäuter angelaufen ist.

Nun ist es aber endlich so weit. Die Kultfigur aus der Feder von Elfie Donnelly hat es auf die grosse Leinwand geschafft und ist dabei ganz schön gefordert. Denn der Neustädter Zoo, Benjamins Zuhause, hat massive Geldsorgen. So weiss der gutmütige Direktor Herr Tierlieb nicht, wie er die anstehenden Reparaturarbeiten bezahlen soll. Als Rettungsanker bietet sich ein Modernisierungsprojekt der gewieften Geschäftsfrau Zora Zack an. Bis Benjamin erkennt, dass die Sache einen gewaltigen Haken hat, dauert es lange. Ob er es dennoch schafft, zusammen mit seinem Freund Otto und anderen Zoobewohnern, die fragwürdigen Pläne zu verhindern?

Bücher zu gewinnen
Wer bis am Montag, 12. August eine E-Mail an redaktion@tierwelt.ch oder eine Postkarte an «Tierwelt», Redaktion, Henzmannstrasse 18, 4800 Zofingen, schickt, gewinnt mit etwas Glück ein Rätselheft oder ein Buch zum Benjamin-Blümchen-Film. Viel Glück!

Nostalgische Einschübe
Wie in den Hörspielen, den Büchern und der Zeichentrickserie besticht Benjamin Blümchen auch im Kinofilm durch seinen freundlichen und unvoreingenommenen Charakter. Das Familienabenteuer eignet sich damit bestens für ein sehr junges Publikum. Das Ziel der Produzenten, auch die Elterngeneration anzusprechen, ist jedoch ambitioniert. Zwar ist die Umsetzung des realen Films mit einem animierten Benjamin und grossartigen Schauspielern wie Dieter Hallervorden durchaus gelungen, aber wer nur mit den Hörspielen aufgewachsen ist, tut sich zunächst schwer, plötzlich einen Film über seinen Kindheitshelden zu sehen.

An nostalgischen Einschüben, die frühere Fans ansprechen sollen, mangelt es trotzdem nicht. Etwa, wenn Wärter Karl die erste Titelmelodie «Au'ner schönen grünen Wiese» schmettert. Benjamins Originalstimme von Jürgen Kluckert ist ebenfalls ein grosser Pluspunkt. Auch wenn Hörer der ersten Stunde immer noch den melodischen Bass des 1994 verstorbenen Edgar Ott im Ohr haben, dem sie nachtrauern.

Wer als Eltern über Benjamin Blümchen als ersten Kinofilm für seine Kinder nachdenkt, macht nichts falsch. Es winkt ein kunterbunter Ausflug in die Welt eines äusserst liebenswerten Elefanten. Und ältere Zuschauer begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit, als ein lang gezogenes Törööö das Herz vor Freude hüpfen liess.

«Benjamin Blümchen», 91 Minuten, Verleih: Pathé Films AG, ab sofort im Kino.

[IMG 2]