Die Beziehung zwischen Isländern und ihren Pferden ist eine besondere. Das wird im Film «Of Horses and Men» schnell deutlich. Das Leben der Männer und Frauen ist untrennbar mit den Tieren verbunden. Da ist zum Beispiel Kolbeinn, der eine innige Beziehung zu seinem Schimmel pflegt. Elegant töltet er auf seinem Pferd durch die wilde Landschaft Islands. Doch dann folgt der Bruch. Kolbeinn erschiesst seine Stute, nachdem diese sich von einem Hengst besteigen liess – mit ihm auf dem Pferderücken. 

Im gleichen Stil geht es in verschiedenen Episoden weiter. Am Ende stirbt entweder ein Mann oder ein Pferd. Besonders makaber wird es, als sich ein spanischer Tourist während eines Ausritts verirrt und in einen Schneesturm gerät. Um nicht zu erfrieren, höhlt er sein Islandpferd aus und sucht im Körper des Tieres Unterschlupf. 

Preisgekrönt und naturgewaltig
Sollten Sie solche Szenen (Tiere kamen übrigens nicht zu Schaden) nicht abschrecken, könnte der Low-Budget-Film etwas für Sie sein. Er bietet nämlich nicht nur groteske Szenen, sondern gewaltige Landschaftsbilder und wunderschöne Nahaufnahmen, oft auf Pferdeaugenhöhe. Das Werk des Regisseurs Benedikt Erlingsson gewann bereits mehrere Preise. Warum, erschliesst sich dem Laien nicht. Sicher ist dagegen, dass sich der Film deutlich vom Hollywood-Mainstream abhebt und in Erinnerung bleiben wird. 

«Of Horses and Men», schwarze Komödie, 82 Minuten, in ausgewählten Schweizer Kinos.