Weite Landschaften, Stille und erhabene Schönheit: Wer Einsamkeit und scheinbar unberührte Natur sucht, wird in Island fündig. Vorausgesetzt natürlich, er vermeidet die Hochsaison. Denn der Tourismus hat auch in diesem nördlichen Gebiet der Welt in den letzten Jahren stark zugenommen. 

Doch in der richtigen Zeitspanne und mit etwas Glück ist man auf der Ringstrasse, welche rund um die Insel führt, immer wieder alleine. Oder natürlich, wenn die Reise über eine der anspruchsvollen Wege ins Landesinnere geht. 
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Auf der Suche nach der absoluten Stille
Menschen aus dicht besiedelten Gebieten kommen hier schnell ins Staunen. Etwa, wenn sie im Süden der Insel, im Gebiet des Gletschers Eyjafjallajökull und des Vulkans Eyjafjöll, durch schier endlose Moosgebiete fahren. Wer die fast absolute Stille erleben will, sollte hier unbedingt aussteigen: Das Moos, das nach dem Ausbruch des Vulkans 2010 von der Asche in gespenstisches Schwarz gefärbt wurde, schluckt jedes Geräusch.  

Fotos nach 18 Islandreisen
Die archaische Landschaft Islands, und besonders ihre Flächen und Texturen, haben es dem deutschen Naturfotografen Volkhard Hofer angetan. Auf 18 langen reisen hat sich der 77-Jährige mit der Natur der Insel auseinandergesetzt. Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, Tiere und Menschen in ihren Lebensräumen zu porträtieren und die Stimmung der teils winzigen Dörfer mit der Kamera einzufangen. Doch dieses Gebiet wird von anderen bereits ausgiebig abgedeckt. Solche Bildbände gebe es zur Genüge, gute und weniger gute, schreibt der Fotograf im Vorwort. 

Hofer interessierte sich für einen anderen Aspekt der Natur: Die Bilder im vorliegenden Buch «Iceland Garphics» seinen seine Hommage an die grafische Schönheit und Ästhethik der Islandnatur, hält er weiter fest. «Es sind Kompositionen, die das Abstrakte in der Form der Farbe bevorzugen». Zugleich verstehe er seine Bilder als Bestandesaufnahme der Vielfalt. «Darin das Wesentliche zu entdecken, gilt für all meine Naturerkundungen». 

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Island aus der Luft
Hofer hat keine Mühen gescheut, um Gletscher, weit verzweigte, mäandrierende Flüsse oder dampfende Fumarolen mit Schwefelablagerungen zu fotografieren. Das ist ihm aus der Vogelsperspektive gelungen, aber auch auf ausgedehnten Wanderungen. Nicht nur die Weite hat er allerdings auf seinen Streifzügen eingefangen, sondern die Kamera auch auf kleine Strukturen am Boden gerichtet. 

Dabei sind ihm die Veränderungen an der Gletscheroberfläche aufgefallen, die entstehen, wenn das Islandeis im Sommer zu tauen beginnt. Filigran sind aber auch die Verästelungen im Eis, die durch die Schmelze entstehen und unter denen sich das Wasser zu einem reissenden Fluss vereint. Die Bilder, die von diesem Spektakel entstanden sind, würden sich auch in Postergrösse gut machen. 

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Viele von Hofers Fotos besitzen etwas Mystisches. Sie führen dem Betrachter vor Augen, wie gross, stark und gewaltig die Natur ist, und wie karg sie manchmal sein kann. Gedanken, die einem unter anderem beim Anblick des doppelseitigen Bild der schwarzen Sandfläche von Myrdalassandur an der Südküste Islands kommen. Die beiden Felsen, welche die Fläche durchbrechen, die sich bis an den Horizont erstreckt, faszinieren. 

Als Reiseführer eignet sich «Iceland Garphics» zwar nicht. Denn Informationen wurden hier den Bildern zuliebe aufs Nötigste reduziert. Als Inspiration für eine Reise durch Island indes funktioniert der Bildband bestens.

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«Iceland Graphics» von Volkhard Hofer Tecklenborg Verlag, 2107 ISBN: 978-3-944327-48-8 Zirka 65 Franken.