Das Lacoste-Krokodil darf nach 85 Jahren auf der Brust des berühmten Polohemdes zum ersten Mal in die Ferien – allerdings nur kurz. Seinen Platz räumt es vorübergehend für zehn bedrohte Arten. Die verfügbare Anzahl der jeweiligen Shirts entspricht der Zahl der noch vorhandenen Tiere in der Wildnis. Und die ist nicht besonders hoch. Insgesamt wurden nur 1775 Hemden produziert:     

– 450 davon ziert ein Anegada-Grundleguan (eine Leguan-Art, die auf der Britischen Jungferninsel Anagada vorkommt und bis zu sechs Kilogramm schwer werden kann)
– 350 ein Sumatra-Tiger
– 250 eine Saola (ein mit Rindern und Antilopen verwandtes Huftier aus Laos und Vietnam)
– 231 ein Kalifornischer Kondor
– 157 ein Kakapo (ein flugunfähiger Papagei aus Neuseeland)
– 150 ein Östlicher Schwarzer Schopfgibbon
–  67 ein Java-Nashorn
–  50 ein Nördlicher Wieselmaki (ein Lemur aus Madagaskar)
–  40 eine Burmesische Dachschildkröte (von der der Naturschutzunion IUCN sagt, dass sie eventuell bereits ausgestorben sei)
–  30 ein Vaquita oder Kalifornischer Schweinswal, der kleinste und am meisten bedrohte aller Meeressäuger.

Alle diese Arten werden von der IUCN als «vom Aussterben bedroht» gelistet, wobei es sich beim Sumatra-Tiger als einziges nicht um eine eigene Art sondern um eine Unterart des Tigers handelt.      

PR-Coup für Artenschutz
Die Polohemden kamen zur Pariser Fashion Week (27. Februar bis 6. März) auf den Markt und waren in Rekordzeit ausverkauft. Die Aktion ist sicherlich ein cleverer PR-Streich, der der Kleidermarke viel Aufmerksamkeit beschert. Aber er lohnt sich auch für den Artenschutz: Jedes Shirt kostete umgerechnet rund 175 Franken, wovon 50 Prozent «direkt in den Artenschutz der IUCN, 50 Prozent fliessen in die IUCN-Kommunikationskampagne zu ‹Save Our Species›, um die Menschen über den Artenschutz zu informieren, und zum Spenden zu motivieren und aufzurufen», wie eine Sprecherin von Lacoste gegenüber «20 Minuten» sagt. Es dürften so also über 310'000 Franken zusammengekommen sein – eine stattliche Summe für den Naturschutz. Unter welchen Bedingungen die Shirts produziert wurden, ist derweil nicht bekannt.

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