In Krimis oder Filmen sind Moore ein beliebter Schauplatz. Sie versprühen eine kalte und neblige Atmosphäre. Der Boden unter den Füssen gibt nach und man hat das Gefühl, jeden Moment über eine Moorleiche stolpern zu können. Doch keine Angst: Die Dokumentation «Magie der Moore» ist alles andere als gruselig. Sie lässt den Zuschauer nicht erschauern, sondern einfach nur staunen – über die Pracht der Artenvielfalt in diesem Lebensraum.

Wölfe ziehen durch weisse Wollgrasbüschel, Kreuzottern bewegen sich so anmutig, als würden sie tanzen und zierliche Moospflanzen lassen plötzlich ihre Sporen krachend explodieren. Regisseur Jan Haft («Das grüne Wunder») hat mit seinem Filmteam über 500 Tage in Skandinavien, Deutschland, Tschechien und der Slowakei gedreht, um im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten einen Ort am Übergang zwischen Wasser und Erde zu zeigen. 

Schützenswertes Ökosystem
Eingefangen hat Haft seine Bilder mit modernster Kameratechnik: Neben Weitwinkel- und Teleobjektiven kamen Schnorchel- und Endoskop-Optiken zum Einsatz. Selbst entwickelte Kameraschlitten ermöglichten zudem Zeitlupenaufnahmen, welche die schnellsten Bewegungsabläufe im Moor sichtbar machen oder im Zeitraffer einen Blick auf scheinbar regungslose Pflanzen und deren Farbwechsel erlauben. 

Die aufwendige Dokumentation präsentiert aber nicht nur die bildgewaltige Schönheit der Moore, sondern mahnt auch, dieses sensible Ökosystem zu schützen. So erfährt man von Erzähler Axel Milberg («Tatort») beispielsweise, dass Moore gigantische CO2-Speicher und damit elementar für unser Klima sind. 

«Magie der Moore» bietet eine gelungene Mischung aus Wissensvermittlung, spannenden Geschichten und fantastischen Aufnahmen. Den Zuschauer erwartet eine Reise zu faszinierenden Lebensformen, die auch ganz in unserer Nähe zu finden sind.

«Magie der Moore», Natur-dokumentation, 96 Minuten, Studio: Polyband, EAN: 4-006448-765095, DVD ca. Fr. 19.–

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