Dass die PETA gerne provoziert, wissen wir schon lange. Nackte Topmodels, die sich gegen die Pelzindustrie stellen sind bei den Tierschützern ebenso hoch im Kurs wie Sportler oder Sänger, die sich zum Vegetarismus bekennen. Gibt's aber etwa einen Videoclip von Katy Perry mit Tigern, schreit die PETA sofort auf und verdammt die Künstlerin öffentlich. Dies alles wird eine Vielzahl von Tierfreunden bestimmt als gute Sache ansehen.

Doch die PETA stützt sich auch gerne auf Studien. Und zwar auf jedes noch so unausgereifte und Stichprobenresultat, das sie für ihre Zwecke verwenden kann. So warnten die Tierschützer im Vergangenen Jahr davor, dass die Söhne von Hühnerfleisch essenden Frauen kleinere Penisse hätten. Na gut, die Lacher und die mediale Aufmerksamkeit haben sie damit auf ihrer Seite und geschadet hat die (Falsch-)Meldung wohl auch niemandem.

Doch nun hat die PETA nochmals andere Saiten aufgezogen: In einer Kampagne gegen den Verzehr von Milchprodukten haben sie sich nicht nur den Zorn von Bauern und Wissenschaftlern auf sich gezogen, sie verwenden Autismus-Patienten für ihre Zwecke.

Diskreditierte Studien verwendet
«Es muss zwar noch mehr geforscht werden, doch wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass sich die Gesundheit vieler autistischer Kinder verbessert, wenn sie sich ohne Milchprodukte ernähren», schreiben die Tierschützer auf ihrer Website. Sie beziehen sich dabei auf zwei Studien, die eine ist aus dem Jahr 1995, die andere hat nur 20 Kinder untersucht. Beide Studien seien laut diverser Quellen bereits widerlegt worden, ein Zusammenhang zwischen Autismus und Milchprodukten bestehe nicht.

Während die PETA-Kampagne bereits seit längerer Zeit läuft, ist in den vergangenen Wochen ein veritabler Sturm im Internet aufgebraust, in dem sich Wissenschaftler, Ärzte und andere Interessierte lauthals über die Methoden von PETA beschweren. Besonders hart treffe es die Autismus-Patienten, die sich zu einem falschen Zweck instrumentalisiert sehen.

Ob die PETA mit dieser Kampagne zu weit gegangen ist, muss jeder selber entscheiden. Was sie jedenfalls ein weiteres Mal erreicht hat, ist die Aufmerksamkeit der Medien.

Artikel des Wissenschaftsportals «Sense about science»
Artikel der Website «IFLScience»