Jacqueline ist Fatahs ganzer Stolz. Der Bauer verhätschelt seine Kuh so sehr, dass es von allen Seiten Hohn und Spott hagelt. Doch das ist ihm egal, solange er mit seinem Tier an der Landwirtschaftsmesse in Paris teilnehmen darf. Seit Jahren bewirbt sich Fatah um einen Startplatz. Und tatsächlich erhält er eines Tages die lang ersehnte Zusage. Nur, wie gelangt der klamme Landwirt bloss von Algerien in die französische Hauptstadt? Die Dorfgemeinschaft hilft ihm immerhin, bis nach Marseille zu kommen. Von da an sind Jacqueline und Fatah jedoch auf sich allein gestellt. Sie treten eine abenteuerliche Reise an und treffen dabei auf viele liebenswürdige Menschen, die ihre Herzen weit geöffnet haben.

Da ist zum Beispiel eine verwitwete Bäuerin, die dem ungewöhnlichen Duo im grössten Regen Unterschlupf und Verpflegung bietet. Und auch auf einem Jahrmarkt finden Jacqueline und Fatah schnell Anschluss. Zum grössten Helfer wird aber ausgerechnet ein Adliger. Graf Philippe rettet zunächst die im Schlamm feststeckende Kuh und lässt sie danach medizinisch versorgen. Obwohl er ein Schloss besitzt, ist auch Philippe nicht frei von (finanziellen) Sorgen. Fatah lenkt ihn jedoch mit seinem sympathisch-naiven und optimistischen Wesen ab. Die beiden werden Freunde und versuchen gemeinsam rechtzeitig an die Landwirtschaftsmesse zu kommen. Auf dem Weg in die französische Hauptstadt müssen sie allerdings noch manche Klippe umschiffen.

Der französische Film «La Vache – Unterwegs mit Jacqueline» hat eine ebenso amüsante wie berührende Handlung, die von ihrer Authentizität lebt. Der französisch-algerische Regisseur Mohamed Hamidi hat darin viele persönliche Erlebnisse einfliessen lassen. «Ich habe als Jugendlicher in Ferienlagern gejobbt und dabei viele Landwirte und ihre Geschichten kennengelernt. Das waren immer grossartige Augenblicke.» 

Wir verlosen 3× 2 Kinokarten!
Wer am Montag, den 18. Juli um 10.15 Uhr unter der Telefonnummer 062 745 94 87 anruft, hat die Chance, zwei Karten für «La Vache» in einem Kino seiner Wahl zu gewinnen. Viel Glück!

Der Pflegebub bekam die Kuh geschenkt
Kopfzerbrechen bereitete Hamidi dagegen die Suche nach der richtigen Kuh. Er konnte weder eine französische Kuh nach Marokko verschiffen, wo die algerischen Szenen gedreht wurden, noch eine marokkanische Kuh nach Frankreich. Deshalb brauchte das Filmteam drei identisch aussehende Kühe: eine für jedes Land und ein Double, falls etwas schiefgehen würde. 

Die Wahl fiel schliesslich auf Tarenteserrinder. «Sie werden auch in Marokko gezüchtet und sind sehr hübsch. Ich habe mir aber sicher 300 Kühe angesehen, bis wir die richtigen hatten», erzählt Hamidi. Die beiden französischen Kühe wurden dann von einem Tiertrainer unter die Fittiche genommen, während die marokkanische Jacqueline erst einmal an Gewicht zulegen musste. «Um die Fütterung und Pflege kümmerte sich ein kleiner Junge namens Icham. Er verliebte sich in dieser Zeit in die Kuh und durfte sie deshalb nach dem letzten Drehtag behalten. Seine Freude war unbeschreiblich», sagt der Regisseur. 

Grosse Freude bereitet auch «La Vache». Die Komödie war der grosse Sieger am renommierten Filmfestival L’Alpe d’Huez und gewann unter anderem den Publikumspreis. Dank der guten Laune, die vor allem der Hauptdarsteller Fatah und seine Kuh Jacqueline versprühen, hat der Film das Potenzial, auch in der Schweiz die Herzen der Kinobesucher zu erobern.

«La Vache – Unterwegs mit Jacqueline», Komödie, 91 Minuten, ab sofort in ausge­wählten Schweizer Kinos.

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