Flächenbrände, vertrocknete Schlammwüsten und Spuren heftiger Regenstürme: So sah die Welt aus, in der die Plateosaurier damals lebten. Das nachgebildete Saurierskelett steht zwar schon seit 1998 im Berner Naturhistorischen Museum. Nun darf es sich dank der neuen spektakulären Kulisse «richtig heimelig fühlen», wie das Museum am Dienstag mitteilte.

Gestaltet hat die Leinwand der Künstler Robert Nicholls zusammen mit der Museums-Paläontologin Ursula Menkveld. Die dramatische Landschaft zeuge vom ruppigen Klima, das durch das Zusammenspiel monsunartiger Gewitter und den darauf folgenden Dürren gezeichnet waren, schreibt das Museum.

Charakteristisch für die Naturkulisse vor 200 Millionen Jahren waren sogenannte Galeriewälder, die entlang von Flussufern wuchsen. Während der Dürren wurden die Flüsse zu vertrockneten Schlammwüsten, in denen sich zurückgelassenes Schwemmholz türmte. Kohleresten zeigen, dass auch Flächenbrände wüteten, die von Blitzschlägen ausgelöst wurden.

Auf zwei Beinen unterwegs
Die Plateosaurier bevölkerten damals Mitteleuropa. Heute nimmt man an, dass sie auf zwei Beinen gingen. Als das Museums-Skelett vor rund 20 Jahren nachgebaut wurde, war man sich dessen noch nicht ganz sicher. Der Saurier wurde deshalb grabend dargestellt. Der Planzenfresser nutzte seine kräftigen Krallen, um nach Wurzeln und Knollen zu suchen, aber wohl auch, um sich gegen Feinde zu wehren.

Das Saurierskelett im Naturhistorischen Museum ist aus Kunststoff-Abgüssen verschiedenster Knochenfunde zusammengebaut. Die Mehrzahl stammt aus Frick AG. Die dortige Tongrube ist eine der wichtigsten Plateosaurier-Fundstellen Europas.Anfangs Juli legte ein Grabungsteam in Frick das grösste zusammenhängende Saurierskelett frei, das je in der Schweiz gefunden wurde.