Nach dem gängigen Klischee sind Wissenschaftler kauzige Menschen, die sich nur für ihre Forschung interessieren und denen der Sinn für alltägliche Dinge wie Ästhetik vollkommen fehlt. Die Bilder, die in der «Olympus BioScapes Competition» eingereicht wurden, beweisen das Gegenteil: Es gibt Wissenschaftler, die durchaus ein Auge für Schönheit haben und dieses auch bei ihrer täglichen Arbeit nicht verschliessen.

In den hier gezeigten Bildern kommt die Schönheit der Objekte überhaupt erst dank wissenschaftlicher Geräte so richtig zum Vorschein. Das Krebsfoto, das den dritten Platz im Wettbewerb erreicht, enstand zum Beispiel mit Hilfe eines Mikroskops, das hundertfach vergrössert. Auf anderen Bildern erstrahlen alltägliche Pflanzen und Tiere wie der Löwenzahn oder der Mistkäfer in bisher unerkannter Schönheit.

Wir haben uns in unserer Auswahl auf Bilder konzentriert, die Tiere oder Pflanzen zeigen. Weggelassen haben wir dagegen unter anderem das zweitplatzierte Bild, das einen Querschnitt durch ein Rattengehirn zeigt. Den ersten Platz wollen wir Ihnen aber nicht vorenthalten. Es ist kein Bild, sondern ein kurzes Video, das die Entwicklung eines Fliegenembryos im Zeitraffer zeigt. Es sei jedem Betrachter selber überlassen, zu urteilen, ob ihm das Video tatsächlich besser gefällt als die oben gezeigten Fotos – oder ob in der Jury vielleicht Wissenschaftler sassen, die dem eingangs beschriebenen Klischee entsprechen.

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Den ersten Platz im Wettbewerb belegt dieses Video, welches die embryonale Entwicklung einer Drosophila-Fliege über 24 Stunden im Zeitraffer zeigt.
(Quelle: William Lemon, Fernando Amat, Philipp Keller / Olympus BioScapes Competition)