Mädchentraum
Sophia ist jetzt Wissenschaftlerin
Es begann damit, dass eine Siebenjährige in der Schule gemobbt wurde, weil sie mit Insekten sprach. Ihre Mutter bat die Insektenforscher Kanadas zur Hilfe – und die Geschichte ging um die Welt.
«Letztes Jahr im Herbst hatte ich einen besten Insektenfreund und der hiess Hoppers», schreibt Sophia Spencer. Dieser Satz über ihre Heuschrecke stammt nicht aus einem Schulaufsatz, sondern aus einer wissenschaftlichen Publikation, deren Mitautorin sie ist. Erschienen ist der Text in den «Annals of the Entomological Society of America», den «Jahrbüchern der Gesellschaft der Insektenforscher Amerikas».
An ihrem ersten Schultag habe die siebenjährige Sophia mit einer Raupe gesprochen, schreibt das britische Boulevardportal «Mirror Online». Ein anderes Mädchen habe deswegen rumerzählt, Sophia sei komisch, man solle nicht mit ihr spielen. So wurde Sophia wegen ihrer Leidenschaft für Insekten von den Schulgspänli ausgeschlossen und gemobbt.
175'000 Personen erreicht
Ihre Mutter suchte nach einem Weg, die Tochter zu ermutigen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. In einer E-Mail an die «Entomological Society of Canada» (Gesellschaft der Insektenforscher Kanadas) fragte sie, ob sich ein Insektenforscher bereit erklären würde, mit Sophie am Telefon über ihren Berufswunsch zu sprechen oder eine Brieffreundschaft zu beginnen.
Die E-Mail gelangte an den Doktoranden Morgan Jackson der kanadischen Universität Guelph. Statt sie nur an die 350 Mitglieder der Entomologischen Gesellschaft weiterzuleiten, verbreitete er die Nachricht auf Twitter. Dort konnte er immerhin 1600 Nutzer erreichen – dachte er. Doch die herzzerreissende Story bewegte so sehr, dass sie wieder und wieder geteilt wurde und am 2. Januar 2017 bereits über 175'000 mal gesehen wurde.
Mikroskop zugeschickt
Jackson entschied sich, die Geschichte um Sophia zu publizieren und das Mädchen zur Mitautorin des wissenschaftlichen Papers zu machen. Sie möge besonders gerne Schnecken und Raupen, schreibt sie darin, aber am allerliebsten habe sie Heuschrecken. Als sie all die Antworten auf die Nachricht ihrer Mutter gesehen habe, sei sie glücklich gewesen. «Und ich habe jetzt ein Mikroskop, das mir jemand schickte. Und wenn ich es in die Schule mitnehme, kommen die anderen Kinder in der Schule zu mir, wenn sie ein Tierchen finden, und erzählen es mir und sagen: ‹Sophia, Sophia, wir haben ein Tierchen gefunden!›.»
Insektenforscher Morgan Jackson hat das Mädchen inzwsichen auch persönlich kennengelernt. Stolz hat er auf Twitter ein Foto verbreitet, das die beiden beim gemeinsamen Insektensammeln zeigt. In der wissenschaftlichen Publikation betont er die Wichtigkeit, Frauen in der Insektenkunde zu unterstützen, und gibt Tipps zum Verbreiten wissenschaftlicher Inhalte auf Twitter.
Der Tweet, der die Geschichte ins Rollen brachte:
A young girl who loves insects is being bullied & needs our support. DM your email & we'll connect you! #BugsR4Girlspic.twitter.com/kjtfSJSlre
— Ent Soc of Canada (@CanEntomologist) 25. August 2016
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Im Sommer haben Jackson und Sophie gemeinsam Insekten gesammelt:I'm really proud of this piece, and am thrilled to share the publishing experience with Sophia, who I met & collected bugs with this summer pic.twitter.com/s7SiT7giIl
— Morgan Jackson (@BioInFocus) 6. September 2017
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