Flugzeuge wirbeln durch die Luft, ganze Gebäudekomplexe werden dem Erdboden gleichgemacht und Menschen haben keine Chance zu entkommen. Im Hollywoodstreifen «Storm Hunters» ist eine amerikanische Kleinstadt im Mittleren Westen den Launen gewaltiger Wirbelstürme ausgeliefert. Der Kinozuschauer erlebt die Naturkatastrophe praktisch durch den Kamerasucher sensationsgieriger Sturmjäger, die den Windhosen direkt ins Auge blicken wollen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch nichts ahnende Schüler, die an ihrer Abschlussfeier ins Verderben gerissen werden und verzweifelt ums Überleben kämpfen.

Der Klimawandel-Thriller nimmt einen auf eine mitreissende Achterbahnfahrt mit – hinein in einen Tornado, in dem der Wind eine Geschwindigkeit von über 300 Stundenkilometern erreicht. «Was soll ich tun, wenn ein drei Kilometer breiter Tornado auf mich zukommt?», fragt sich der Regisseur Steven Quale. «Kaure ich mich auf die Erde, laufe ich weg oder laufe ich auf ihn zu?» Der Amerikaner, der im Bundesstaat Tennessee gelebt hat und mit den dortigen Wirbelstürmen vertraut ist, wollte seine Erlebnisse erzählen und zeigen, wie unterschiedlich die Menschen reagieren. Wie weit gehen sie, um einander zu helfen?

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 «Storm Hunters», Katastrophenfilm, 89 Minuten,
 Studio: Warner Bros., ab sofort im Kino.

«Wir begleiten viele interessante Figuren durch ihren authentischen Alltag», sagt Quale. So spürt man die Angst eines Schülers, der erstmals ein Mädchen um ein Date bittet und gleichzeitig Probleme mit seinem alleinerziehenden Vater hat. Es gibt aber auch ein paar kindische Männer vor Ort, die sich gegenseitig bei verrückten Aktionen filmen, damit sie im Internet ein möglichst grosses Publikum erreichen. Sie sind sich der Gefahr der Tornados nicht bewusst und sehen diese als grosses Abenteuer. 

Obwohl die Handlung einfach gestrickt ist und die Katastrophen-Sequenzen komplett animiert und teilweise überrissen sind, verlässt man den Kinosessel völlig aufgewühlt, fast als hätten die Windhosen einen durcheinandergewirbelt. «Storm Hunters» ist noch effektvoller und spektakulärer als sein Vorgänger «Twister» aus den 1990er-Jahren. Die 89 stürmischen Minuten sind allerdings nichts für Zartbesaitete.

Phänomen Tornado

Unter einem Tornado (aus dem Lateinischen tornare, «umkehren, wenden, sich drehen») versteht man einen Luftwirbel in der Erdatmosphäre, der eine annähernd senkrechte Drehachse aufweist. Der Wirbel erstreckt sich hierbei durchgehend vom Boden bis zur Wolkenuntergrenze. Zerstörerische Wirkungen haben Tornados vor allem in Nordamerika. So haben zum Beispiel 2011 mehr als 150 Tornados in wenigen Stunden mehr als 320 Menschenleben gefordert. Aber auch in der Schweiz treten die Wirbelstürme vereinzelt immer wieder auf. Im vergangenen Jahr sind hierzulande sieben Tornados registriert worden. Sie richten jedoch meist geringe Schäden an, weil sie kleiner als in den USA sind und sich meist über dem Wasser bilden.

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