Zwei Fixpunkte sollte man bei einem Olma-Besuch unbedingt einplanen. Da ist zunächst einmal das Säulirennen: Jeden Tag lockt es jeweils um 16 Uhr Tausende in die Arena neben der Halle 7 mit den Nutz- und Kleintieren. Das Spektakel ist ein wahrer Publikumsmagnet, wie sich bei unserem Besuch Anfangs diese Woche zeigte. Gut beraten ist, wer sich rechtzeitig einen Sitzplatz in der Arena sichert. Das Warten lohnt sich aber. Denn nirgends sonst an der Olma ist Euphorie so spürbar wie in den Rängen des Publikums. 

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="91eef8c9-b243-479c-884d-48fca93667fc" data-langcode="de"></drupal-entity>

Der Jubel setzt ein, sobald die Renneschweine in ihre Start-Gatter eilen. Dazu verbreitet die Titelmelodie der Weltraum-Saga «Star Wars», die über die Lautsprecher eingespielt wird, erhabene Dramatik. Ein Stoss ins Jagdhorn, dann öffnen sich die Gitter. Unter tosendem Applaus und den Anfeuer-Rufen des Publikums rennen die Säuli ins Ziel. Glücklich sind diejenigen, die im Wettbüro vor dem Eingang aufs richtige Schweinchen gesetzt haben. 

[EXT 1]

Säulirennen an der Olma (Video von Leo Niessner). 

 

Der zweite Fixpunkt, der zu jedem Besuch der traditionellen Sankt Galler Publikumsmesse gehört, ist der Verzehr einer Olma-Bratwurst. «Und bitte, essen Sie die immer ohne Senf», ermahnen zwei ältere Damen einen Besucher am Wurststand amüsiert, nachdem sie ihn als Nicht-Sankt-Galler geoutet haben. «Aber natürlich, wenn jemand gerne Senf hat – man kann die Wurst theoretisch damit bestreichen. Halt einfach nicht bei uns!», fügen sie hinzu. 

Die Hallen mit den Klein- und Nutztieren
Frisch gestärkt geht es in die Halle 7, die erste Anlaufstelle für Tierliebhaber. Und für Familien mit Kindern, wie sich rasch herausstellt. Bereits wenige Minuten nach der Türöfnung um 9 Uhr hallen verzückte «Jöö!»-Rufe durch den Raum. Dem Charme der Zwergziegen im oberen Stockwerk kann sich niemand entziehen.  

Umso erfreulicher ist da die Ankündigung, dass die Tiere zweimal täglich einen Schoppen erhalten: Um 10 und 15 Uhr dürfen die Kinder die Kleinen füttern, ein Geheimtipp für Familien an der Olma. Zwischendurch werden aber auch die grossen Ziegen aus ihren Gehegen gelassen. Kurz nach dem Mittagessen ist Zeit für eine Vorstellung der Schweizer Rassen. 

Nahe bei den Walliser Schwarzhalsziegen
So nahe wie in diesem Augenblick ist man den Walliser Schwarzhalsziegen sonst nie an der Messe. Wie im Vortrag bei unserem Besuch am Dienstag zu erfahren war, erfreuen sie sich zurzeit immer grösserer Beliebtheit. Gleichzeitig lassen sie zudem Züchterherzen höher schlagen. Es gebe genaue Regeln, wie die perfekte Walliser Schwarzhalsziege aussieht. Dazu zähle man die Wirbel bis zu der Stelle, an der die schwarze in die weisse Färbung übergehe, erfuhren die Zuschauer. Aber auch, dass man sich im Klaren darüber sein sollte, was die Haltung dieser Rasse bedeutet: viel Pflege. Denn im zottigen langen Fell verfängt sich rasch allerlei Schmutz, der entfernt sein will. 

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="d11dc8da-351c-46c3-a5cd-7fc84784f1e0" data-langcode="de"></drupal-entity>

Dass die Olma auch ein Fachpublikum anzieht – oder zumindest eines, das sich für Fragen aus der Praxis von Tierhaltung und Zucht interessiert –, wird im oberen Stock der Ausstellungshalle 7 deutlich. Hier gewähren Tierärzte Einblick in ihr Schaffen und erzählen aus ihrem Alltag. Der ist oft geprägt von Notfällen, etwa von Geburten mit Komplikationen. Umso schöner sei es  da, auch einmal eine natürliche und unkomplizierte Entbindung miterleben zu dürfen, war da zu erfahren. 

Welche Fälle die Tierärzte in der Landwirtschaft sonst so auf Trab halten, zeigt eine reich bebilderte Informationswand nebenan. Aber Achtung: Die Fotos sind nichts für Menschen mit schwachen Nerven!

Imposant sind die weiträumigen Stallungen im Untergeschoss der Olma-Halle 7. Ganze 1600 Liter Milch geben die Kühe pro Tag, die sich hier geduldig bestaunen und mitunter streicheln lassen. 

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="e35585ab-e901-4b49-8618-1af04bed39a4" data-langcode="de"></drupal-entity>

Wer noch nie einen Stier aus nächster Nähe gesehen hat, erhält in derselben Halle dazu die Möglichkeit. Oder aber bei der Tierpräsentation am Nachmittag: Dann werden die Munis in die Arena gelassen. Traditionell geschmückt und für die Messe herausgeputzt beeindrucken die stolzen Tiere dort mit ihren Hörnern und ihrer Grösse. 

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="1883b85a-aab5-440a-bd22-0f38035b51aa" data-langcode="de"></drupal-entity>


Weitere Artikel von der Olma:

- Interview mit Kleintiere Ostschweiz

- Zu Besuch bei den Mutterkühen

- Kleine Tiere in der grossen Arena

- Wie Landwirte Pflanzen und Gewässer schützen

- Zu Besuch am Stand von Kleintiere Ostschweiz: «Oft fehlt die Zeit für die Kleintierzucht»