Glosse
Was tun mit den überflüssigen Haustieren?
Der Papst empfiehlt, Kinder zu haben, statt Haustiere zu halten. Als Folge davon ist mit überzähligen Tieren zu rechnen. Professor Pseud O. Brehm, Experte für Tierproblematik, hat eine Lösung für dieses Problem gefunden.
Sie haben es vielleicht gelesen: Papst Franziskus hat in einer Messe fünfzehn verheirateten Paaren ans Herz gelegt, Kinder zu kriegen, statt Haustiere zu halten. Eine Tierschutzorganisation hat mich nun in meiner Funktion als Professor für Tierproblematik um Rat ersucht. Es sei damit zu rechnen, dass weltweit ein beträchtlicher Anteil der fast zwei Milliarden Christen der päpstlichen Empfehlung folge und künftig auf Haustiere verzichte. Damit blieben zahlreiche Tiere übrig, etwa Streuner in Tierheimen, die keine Adoptionsplätze mehr finden. Die Tierschutzorganisation stelle mir deshalb die Frage, was mit diesen Tieren geschehen könne.
Nun, die Frage ist von grosser Tragweite, wie sich leicht abschätzen lässt. Alleine in der Schweiz leben derzeit ziemlich genau gleiche viele Haustiere wie Menschen. Wenn jeder zehnte der drei Millionen Katholiken darauf verzichtet, haben wir 300'000 überflüssige Haustiere, darunter 20'000 Hunde.
Der Gedanke an eine natürliche Dezimierung des Haustierbestandes liegt nahe. Im vergangenen März hatte der Papst persönlich bereits ein erstes Experiment mit Kleintieren durchgeführt. Das Ergebnis war im Prinzip ermutigend: Die beiden Tauben, die der Papst fliegen liess, wurden umgehend von einer Möwe und einer Krähe attackiert. Doch die kritischen Reaktionen der Öffentlichkeit liessen den Vatikan von derartigen Versuchen absehen.
Überhaupt werden mit solchen Methoden nur die Symptome, nicht aber die Ursachen des Problems bekämpft. Ich empfehle stattdessen eine andere Betrachtungsweise: Wer die Tiere gar nicht erst entstehen lässt, muss sie auch nicht loswerden.
Gesucht sind also Lösungen, um die Fortpflanzungsrate von Haustieren zu senken. Die Massnahmen müssen dabei wirtschaftlich tragbar sein, das Sterilisieren von zehntausenden Hunden, Katzen, Meerschweinchen und Tauben kommt deshalb nicht in Frage. Doch im Zuge meiner Recherchen stiess ich auf eine interessante Studie des Pariser Instituts für Veterinärreproduktion mit dem Titel «Praktikabilität menschlicher Kontrazeptive beim Canus lupus familiaris».
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei grösseren Hunderassen wie Deutschen Schäferhunden, Dänischen Doggen und Berner Sennenhunden Präservative, die für den Einsatz beim Menschen konstruiert wurden, als Verhütungsmittel funktionieren können. Und bei den Präservativen ist nach dem denkwürdigen päpstlichen Ratschlag ohnehin mit überschüssigen Beständen zu rechnen. Zur Lösung des Problems fehlt nur noch der Segen des Heiligen Vaters.
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