Man kann es Garfield nicht verübeln. Er ist faul. Gefrässig. Launisch, mit einem Hang zum Griesgram. Frech. Und immer wieder zu Streichen aufgelegt. Wie es Katzen halt eben so sind. Etwas allerdings unterscheidet ihn von den meisten Artgenossinnen und Artgenossen: Garfield hat es weltweit zu Ruhm gebracht. Ach ja, und auch in der Wahl der Nahrung zeigt der Kater rasseuntypisches Verhalten: Er ernährt sich am liebsten von Lasagne. 

Die kultige Cartoon-Figur ausgedacht hat sich Jim Davis, im Jahr 1978. Kaum tauchte Garfield in den Comics auf, entflammten die Diskussionen: Welcher Rasse ist er nachempfunden? Mittlerweile scheint man sich einig zu sein. Und auch Schöpfer Jim Davis hat bestätigt, dass er einen roten, kurzhaarigen Perserkater im Kopf hatte, als er Garfield zum Leben erweckte. 

So feierte Garfield Ende Oktober Helloween

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Die Geschichte der roten, kurzhaarigen Perserkatzen

Gezüchtet wird diese Rasse seit rund 80 Jahren. Sie ist unter dem Namen Agora oder Exotic Shorthair bekannt sowie als «Exotische Kurzhaarkatze». Damit ist Garfield ein Vertreter einer ältesten Rassekatzen überhaupt. Seine Vorfahren dürften bereits in der Antike gelebt haben, vermutet die Wissenschaft, doch ihre Geschichte ist nicht restlos aufgeklärt. 

Dokumente belegen indes, dass in der persischen Stadt Khorasan eine wunderschöne langhaarige Katze gesichtet wurde. Das geht aus Aufzeichnungen eines italienischen Reisenden namens Pietro Della Valle aus dem Jahre 1620 hervor. Garfield hat aber auch Vorfahren in Frankreich, wohin der Franzose Nicolas Fabri de Peiresc die Büsirasse etwas später eingeführt haben soll. Von hier stammt der Name «Französische Katze», wie die Exotic Shorthair auch genannt wurden. 

Fellpflege und Qualzucht

Gewiss, Garfield wäscht sich immer wieder. Gerne in einer kleinen Badewanne. Weniger gerne unter dem Zwang seines Besitzers, der ihn in Davis' Cartoons auch schon mal mit Wäscheklammern an der Trockenleine befestigt. Der Zeichner liess sich wohl zu solchen Szenen inspirieren, nachdem er gelesen hatte, dass das Fell der Perserkatzen aufwändiger und regelmässiger Pflege bedarf. Dasjenige von Garfield macht da keine Ausnahme: Es ist plüschig, aber trotzdem pflegeleicht – und somit wie bei allen Katzen seiner Rasse das Resultat einer Kreuzung, die in den USA entstanden ist. Dort wurden Britisch Kurzhaarkatzen und andere kurzhaarige Arten eingekreuzt.

Als Nebeneffekt dieser Anstrengungen ist das anschmiegsame, gemütliche Wesen der Perserkatze entstanden, Eigenschaften, die auch auf Garfield zutreffen. Was man ihm allerdings nicht anmerkt: Er ist das Resultat einer Qualzucht zu sein. Als solche titulierten deutsche Tierärzteverbände 2016 die Perserkatzen, unter dem Motto «Nicht süss, sondern gequält». 

Garfield war bereits schon auf der Leinwand: in «Garfield – Der Film» (2012)

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Garfiled kommt (erneut) ins Kino

Nun gibt’s News von Garfield: «Jurassic World»-Star Chris Pratt (42) ist die Ehre zuteil geworden, dem berühmten Cartoon-Kater seine Stimme leihen. Der noch titellose Animationsfilm, in dem sie zu hören sein wird, entsteht unter der Regie von Mark Dindal («Himmel und Huhn») inszeniert. Mit dabei übrigens: Jim Davis. Der 76-Jährige wurde als ausführender Produzent verpflichtet. 

Wie zeichnet man Garfield?

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Comic-Star GarfieldGarfield-Schöpfer Jim Davis dachte sich 1978 den griesgrämigen Kater aus, der Lasagne liebt und jede Bewegung scheut, aus. Garfield mauserte sich zu einem der weltweit meist verbreiteten Comics, er ist längst ein Fernsehstar und hatte schon 2004 und 2006 erste Kinoauftritte. In der Live-Action-Verfilmung «Garfield» (2004) mit den Schauspielern Breckin Meyer als Herrchen Jon und Jennifer Love Hewitt als Tierärztin Liz vertonte Bill Murray den animierten Kater. In der deutschen Version war Thomas Gottschalk die Stimme von Garfield. (sda)