Natürlich kamen die über 30'000 Besucherinnen und Besucher wegen der Kaninchen, Hühner, Tauben und Ziervögel an die Schweizerische Kleintierschau. Doch allein schon das Drum und Dran war es wert, am ersten Januarwochenende den Weg nach Freiburg unter die Räder zu nehmen. An den Ständen gab es vom Hühnerfutter über den Kaninchenstall bis zum Freiburger Käse alles zu kaufen – und wer Informationen suchte über die ausgestellten Tiere, fand sie an den beinahe 40 Klubständen.

Besonders eindrücklich war aber die Ausstellungsdekoration: Die Organisatoren hatten im Vorfeld die Kleintiervereine, -klubs und -verbände dazu aufgerufen, echte Milchkannen zu verschönern. Erlaubt war dabei alles: Bemalen, Einmanteln, Auseinandersägen, Umformen. Und es hat sich gelohnt, die Aktion war ein Riesenerfolg: Kurz vor Ausstellungsbeginn wurden rund 120 Milchkannen aus der ganzen Schweiz nach Freiburg gekarrt – die Kleintierzüchter hatten zum Teil wochen- und monatelang daran gewerkelt und gemalt. 

Güggel, Pfauen und Einhörner
Wer durch die Ausstellungshallen schritt, stiess so praktisch auf Schritt und Tritt auf eine farbenfrohe Abwechslung aus Aluminium: Oft waren passenderweise Kleintiere auf die Milchkannen aufgemalt. Fast ebenso häufig aber war die Kanne selbst kaum mehr zu erkennen: Eine verschwand unter einem Nest mitsamt Pfau, auf einer zweiten sass ein Zigarette-rauchender, Rock-tragender Güggel und eine dritte hatte sich in ein Plüsch-Einhorn verwandelt. 

Die schönsten fünf Milchkannen wurden von einer Jury ausgezeichnet und mit einem Preisgeld von 250 bis 2000 Franken belohnt: Den ersten Rang verdienten sich die Mitglieder des OV Düdingen mit einer Metallschlosser-Arbeit erster Güte. Sie funktionierten ihre Milchkanne zu einem Entenrumpf um, dem sie Flügel, Beine, Hals und Kopf aus Eisen anschweissten. 

Den zweiten Rang belegte Kaninhop Schweiz mit einer überdimensionalen Ka­ninhop-Hürde, die wunderschön im Scherenschnittstil bemalt war. Auf den dritten Rang schaffte es der Klub der Schweizertauben-Züchter und auf den vierten die Aile d’Or de la Gruyère, ein Brieftaubenverein. Beide überzeugten mit gemäldeartig bemalten Kannen. Im fünften Rang schliesslich platzierte sich Gabrielle Roubaty, deren Konstruktion jedes Kinderherz höherschlagen liess: Sie verwandelte ihre Milchkanne kurzerhand in eine «Gigampfi».