Im Frühling können sich Feinschmecker über frische Brennnesseln freuen. Die jungen Blätter mit dem fein-säuerlichen bis nussigen Aroma lassen sich in der Küche vielseitig verwenden. In Kombination mit Löwenzahn, Sauerampfer und Bärlauch lässt sich ein herrlicher Wildkräutersalat zubereiten. 

Zuvor werden die gewaschenen Brennnesselblätter in ein Tuch eingeschlagen und mit einer Teigrolle gewalzt, um die unangenehme Wirkung der Nesselhaare zu vermeiden. Brennnesseln sind aber auch in der Suppe, in einer Tarte, im Risotto, in Spätzli, im Auflauf und in selbst gemachter Kräuterbutter ein Genuss. Köstlich schmeckt Brennnesselpesto mit Pinienkernen, Parmesan und Olivenöl, etwas Kräutersalz, Pfeffer und Limettensaft.

Als Gemüse werden die Blätter ähnlich wie Spinat zunächst in kochendem Salzwasser blanchiert, abgetropft, grob gehackt und mit gedünsteten Zwiebeln erhitzt. Anschliessend kann man das Frühlingsgemüse mit Salz, Pfeffer, Muskat, eventuell Zitronensaft und einem Schuss Sahne verfeinern. 

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 Die Brennhaare der Brennnessel.
 Bild: Jerome Prohaska/wikimedia.org/CC-BY-SA

Ameisensäure in Brennhaaren
Die Brennnessel (Urtica dioica) ist in Mitteleuropa heimisch und wächst meist in Gruppen auf nährstoffreichem Boden. Sie wird bis zu einen Meter hoch und ist an den gesägten Blättern zu erkennen, die mit kleinen Brennhaaren besetzt sind. Bei Berührung brechen sie ab und entleeren ihr Brennnesselgift, vor allem Ameisensäure, auf die Haut. Das verursacht die Brennwirkung.

Die alte Heilpflanze wird gerade im Frühjahr zur Entgiftung und Entschlackung empfohlen. Brennnesseltee soll die Abwehrkräfte stärken, bei Harnwegsinfektionen, Verdauungsbeschwerden, Rheuma und Gicht helfen. Einfach einen Esslöffel frische Brennnesselblätter mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergiessen, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen und abfiltern. Die Brennnessel ist sehr gesund, da sie reichlich Eisen, Kalzium und Kalium, Kieselsäure, Vitamin A und C enthält. 

Frisch ist immer am besten
Brennnesseln können ab April bis Juli gesammelt werden – am besten an geschützten Standorten wie im eigenen Garten, am Waldrand und auf Wiesen, aber nicht direkt an der Strasse oder am Ackerrand. Handschuhe schützen die Haut vor den Brennhaaren. 

Die jungen, etwa 20 cm hohen Pflanzen sind besonders zart und aromatisch. Aber auch die Triebspitzen von grösseren Brennnesseln lassen sich in der Küche verwenden. Am besten schmeckt es, wenn man die Kräuter ganz frisch sind.

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Paul Seitz, Peter Pretscher, Anne Staeves: «Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten», Heft, 60 Seiten, Verlag: aid, ISBN: 978-3-8308-0996-8, ca. Fr. 4.50 zzgl. Porto. Bestellung unter shop.aid.de