Plant man einen Strandurlaub mit Hund, sollte man sich zunächst erkundigen, wo Fellnasen überhaupt willkommen sind. Am besten sollte dies bereits vor der Ferienreise abgeklärt werden, spätestens jedoch am Urlaubsort selber, wo es offizielle Hundestrände gibt. Ganz im Süden Europas sind sie allerdings eher selten, in Nordeuropa tendenziell häufiger. 

Doch auch auf der Ostfriesischen Insel Langeoog im Nordwesten Deutschlands, wo wir zehn Tage verbrachten, sind Hunde am Hauptstrand verboten. Da die Insel zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört, besteht mit Rücksicht auf die Natur ganzjährige Leinenpflicht – sogar am Hundestrand. Nebst der Rücksichtnahme auf Fauna und Flora gilt auch Rücksichtnahme auf andere Badegäste und die Beachtung einiger Benimmregeln. Am besten macht man vorab einen Spaziergang, damit der Hund Darm und Blase entleeren kann. Auf jeden Fall dürfen aber auch am Strand ein paar Kottütchen nicht fehlen. 

Das Meer selbst war Schwarzwildbracke Peggy und Beagle Luzie aufgrund der Brandung zum Schwimmen nicht ganz geheuer. Dafür genossen sie Wassertreten à la Kneipp. Obwohl unsere Hunde also nie komplett nass waren, passten wir doch auf, dass sie sich nicht in der Nähe fremder Menschen schütteln. Auch das Laufen über ein fremdes Handtuch war tabu. 

Achtung mit markierfreudigen Rüden

Da der Strand aufgrund der rauen Witterung ziemlich leer war, konnten wir uns gut mit unseren Hunden ausbreiten. Praktisch sind dabei zwei Anbindepflöcke für Peggys und Luzies Schleppleinen (am Geschirr, nicht am Halsband eingehakt!), die wir gut neben unserem Strandkorb platzieren konnten, ohne jemandem damit zu stören. Selbst an Hundestränden, an denen Freilauf erlaubt ist, sollte dieser grundsätzlich nur Hunden gestattet sein, die wirklich zuverlässig folgen, damit sich kein Passant belästigt fühlt. Aufgepasst mit markierfreudigen Rüden, die selbst vor fremden Badetaschen oder Strandliegen nicht haltmachen. 

Auch ausgelassenes Toben mit anderen Vierbeinern erfolgt hier natürlich etwas abseits der Badegäste. Gerade an einem belebten Strand muss man seinen Vierbeiner selbstverständlich so gut im Griff haben, dass er nicht aus lauter Übermut fremde Menschen anspringt. Zudem darf er sich generell nicht zu weit entfernen. Selbst wenn er noch so gutmütig ist, haben besonders Kinder oft Angst vor einem frei laufenden Hund. 

Da vor allem Peggy ein grosser Buddelfan ist, waren wir stets darauf bedacht, Abstand zu anderen Badegästen zu halten. Die Buddellöcher haben wir später wieder zugeschüttet. Wo Freilauf erlaubt ist, sollte man natürlich nicht zwischen den ausgebreiteten Strandlaken der anderen Badegäste mit dem Hund spielen, sondern sich hierfür ein freies Plätzchen etwas abseits vom Trubel suchen. 

Tipps: Wasser- und Sandspiele
Buddeln: Spielzeug im Sand verstecken. Danach muss es der Hund finden und ausgraben. Riesenspass für Buddelfans!
Wettschwimmen: Man wirft ein Spielzeug ins Wasser und schwimmt mit dem Hund um die Wette – wer wohl häufiger gewinnt?
Strandläufe: Gerade für ältere Vierbeiner oder Hunde mit Gelenk-problemen ist das Laufen im Sand sehr zu empfehlen; der weiche Untergrund gibt angenehm nach und kräftigt beim Tier dennoch die Muskulatur
Apportieren: Dinge aus dem Wasser herausholen macht Retrievern & Co einen Heidenspass. Aber Achtung mit der Brandung! Spielzeug nicht zu weit hineinwerfen, damit weder Hund noch Spielzeug abtreiben.
Bootsfahrt: Nicht jederhunds Sache ist das Mitfahren in einem Schlauch- oder Ruderboot, denn das Schaukeln ist manchen Vierbeinern unheimlich. Andere Hunde lieben diese Art der Fortbewegung jedoch.
Luftmatratze: Mutige Hunde getrauen sich sogar auf eine Luftmatratze. Diese kann dann an einem Seil von Herrchen oder Frauchen durchs Wasser gezogen werden. Es gibt schon eigens für Hunde hergestellte Luftmatratzen. 

Wasser und Abduschen ist wichtig

Darf die Fellnase schwimmen, ist es wichtig, ihr vorher Halsband oder Geschirr abzunehmen. Leicht können sich sonst die Pfoten, Unterwasserpflanzen oder Äste darin verfangen und den Hund in eine lebensgefährliche Situation bringen. Es darf auch kein wasserscheuer Hund zum Schwimmen gezwungen werden. Manchmal muss man einfach respektieren, dass er dauerhaft keinen Gefallen am Wasser findet. Unsere Peggy hat sich irgendwann von der mutigeren Luzie dazu animieren lassen. Seitdem findet sie im heissen Sommer tatsächlich Spass am kühlen Nass.

Vorsicht mit Motorbooten und Surfern: Sie können einem schwimmenden Hund schnell gefährlich werden. Daher sollte man den badenden Vierbeiner grundsätzlich im Blick behalten. Gegen den Durst nach Spiel und Spass am Strand nahmen wir unseren Hunden extra Leitungswasser mit, denn Meerwasser trinken ist tabu. Dies führt schnell zu schweren Magen-Darm-Störungen sowie zum vermehrten Ausscheiden von Flüssigkeit. Der Durst wird somit nicht gestillt, vielmehr besteht die Gefahr einer Austrocknung. 

Am Ende eines jeden Strandtages bürsteten wir unsere Hunde jeweils einmal durch, denn Sand im Fell kann zu starkem Juckreiz führen. Ein gründliches Abduschen mit Süsswasser ist wichtig, wenn der Vierbeiner im Meer gebadet hat. Ansonsten kann es zu juckenden Hautreizungen kommen.

 

Unbedingt beachten
Hitze: An der Nordsee dürfte sie weniger das Problem sein, aber am Mittelmeer muss man Hunde im Hochsommer unbedingt vor der Hitze schützen. Das heisst: Ein Sonnenschirm oder kleines Strandzelt muss her! Nicht vergessen: Auch den Vierbeinern tun die Pfoten auf glühend heissem Sand weh.
Sonnenbrand: Ja, auch Hunde können einen Sonnenbrand bekommen; vor allem auf der Nase und an den Ohrenrändern. Helle und kurzhaarige Tiere sollte man auch am restlichen Körper besser mit einem Sonnenschutzmittel (beachten, ob für Hunde geeignet!) eincremen.
Parasiten: Gerade im Mittelmeerraum gibt es viele Krankheitserreger, die in der Schweiz nicht vorkommen. Zum Beispiel übertragen die in der Dämmerung sehr aktiven Sandmücken die Leishmaniose – eine tückische und komplexe Krankheit. Denken Sie an Impf-Prophylaxe und Flohhalsband (welches an vielen italienischen Stränden Pflicht ist).