Freddy ist ein stolzer Kater. Bei seinen Kontrollgängen in der Nachbarschaft inspiziert er, ob in seinem Revier alles nach seiner Zufriedenheit läuft. Im ersten Garten nimmt er einen Schmetterlingssnack, im zweiten trinkt er einen Schluck Wasser aus dem Teich und im dritten hockt er sich in die Blumenrabatte und verrichtet sein Geschäft. Wer in diesen Beeten regelmässig Unkraut zupft, findet das nicht lustig. Auch zu Hause schläft Freddy am liebsten auf dem teuren Sofa und kratzt viel zu gerne an der Textiltapete. Seinen extra für diese Bedürfnisse angeschafften Katzenbaum ignoriert er dagegen geflissentlich. Was tun dagegen?

Eine Möglichkeit, um Katzen von bestimmten Orten fernzuhalten, ist die Verwendung von Düften, die auf die empfindlichen Nasen widerlich wirken. Clever eingesetzt, wird das Tier schon nach kurzer Zeit lernen, wo es ihm buchstäblich stinkt, und diese Orte meiden. Katzenfutter mit Knoblauch gibt es aus gutem Grund nicht, denn Katzen hassen das Lauchgewächs. Gartenbesitzer können doppelt von dieser Abneigung profitieren: Eine Knoblauchzehe an der Stelle vergraben, wo der Stubentiger am liebsten sein Häufchen macht. Das verscheucht nicht nur das Mini-Raubtier, man kann auch eigenen Knoblauch ernten.

Ein weiteres probates Mittel gegen Duftmarken sind Kaffeesatz und Rindenmulch. Stubentiger mögen auch diese Gerüche nicht, den Boden düngen beide Stoffe aber vortrefflich. Apfelessig sticht der Mieze in die Nase und sie nimmt Reissaus. Am besten in eine Sprühflasche füllen und die bevorzugten Stellen der Katze damit befeuchten. Nach Regen muss man die Prozedur wiederholen.

Der Harfenstrauch riecht wie ein starkes Mundwasser und verscheucht die Katzen
Auch der Harfenstrauch, der auch etwas drastisch «Verpiss-dich-Pflanze» genannt wird, beleidigt mit seinem Mentholgeruch den Geruchssinn von Katzen. Für Menschen ist der Duft nur nach Zerreiben der Blätter wahrnehmbar. Das Gewächs mit den mattgrünen, fleischigen Laubblättern sollte im Abstand von einem Meter um die Beete und Grünflächen gepflanzt werden. Der Harfenstrauch stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Ideal sind halbschattige und sonnige Standorte, da viel Licht das Wachstum fördert. Alternativ zum Auspflanzen können die Pflanzen auch in Gefässen aufgestellt werden. Für ein zügiges Wachstum empfiehlt es sich, die Stauden gleichmässig feucht zu halten und zu düngen. Da sie nicht winterhart sind, müssen sie vor den ersten Frösten zum Überwintern ausgegraben werden.

Doch nicht alle Gartenbesitzer sind von der «Verpiss-dich-Pflanze» überzeugt, zumal der Strauch nicht gerade spektakulär aussieht. Doch es gibt andere Gewächse, die für die zarten Katzennäschen ebenfalls unangenehm sind. Pflanzen mit Zitrusgeruch eignen sich zum Beispiel gut: Storchschnabel (Geranium macrorrhizum), brennender Busch (Dictamnus) und Zitronenstrauch (Aloysia triphylla) sind in Katzenkreisen unbeliebt. Auch die ätherischen Öle der Weinraute (Ruta graveolens) haben keine Fans unter den Samtpfoten –  auch wenn die Pflanze, die auch Hildegard (von Bingen)-Kraut genannt wird, eine wertvolle Heilpflanze ist und heute noch in der Parfümherstellung verwendet wird.

Vor dem Auspflanzen ist es ratsam zu überlegen, wo man die Setzlinge an taktisch klugen Orten platziert, also in die Ecken von Beeten oder als Umrandung. Dazu gilt die Faustregel: Je dichter ein Beet bepflanzt ist, desto weniger reizt es die Katze, ihre Latrine hier anzulegen. Freie Flächen mit kuschelig lockerem Boden dagegen kommen quasi einer Einladung gleich.Ein weiteres Mittel ist das Auslegen von Pfeffer oder anderen scharfen Gewürzen auf Alufolie. Einige Gartenbesitzer schwören auch auf Hundehaare, die sie um das Beet legen. Das setzt voraus, dass die Katze schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht hat.

Setzt die Katze in der eigenen Wohnung Duftmarken, können Duftstoffe wie Zitronengras, Koriander oder Lavendel helfen. Sie sollten an den entsprechenden Stellen entweder im Topf hingestellt oder klein geschnitten in ein Tuch gewickelt und hingelegt werden.

Freddy besucht die Blumenrabatte nicht mehr, denn dort stinkt es jetzt für seine feine Nase widerlich. Er ist einen Garten weitergezogen.