Im naturnahen Garten leben, grossteils vom Menschen unbemerkt, zahlreiche Amphibien. Natürlich fühlen sie sich in der Nähe eines Teiches am wohlsten, aber auch ohne kann man eine Menge tun, damit sie gute Bedingungen vorfinden. Sie benötigen zwar Stillgewässer zur Fortpflanzung, später aber auch genügend naturnahen Grünraum, Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten. Alttiere beanspruchen gewöhnlich Habitate von mehreren 100 Metern um einen Teich, sodass sie sich auch in Gärten zeigen, die über keine Wasserstelle verfügen. Sie sollten willkommen sein, denn Frösche und Kröten fressen unter anderem Mückenlarven und Schnecken.

Amphibien verbringen einen Gross­teil des Jahres an Land. Gärten in der Nähe von Teichen können einen wichtigen Beitrag zum Biotopgeflecht leisten, auf das die Tiere angewiesen sind. Um sie in den Garten zu locken, sollte man keine Betonmauern, sondern lieber Hecken oder einen durchlässigen Zaun als Grundstücksgrenze nutzen. Amphibien schätzen strukturreiche Angebote mit Hecken, Wiesen, Kiesflächen, Laub-, Ast-, und Steinhaufen. Als Schutz vor Katzen, die sich gern über Amphibien hermachen, können auch Dornsträucher dienen. Auf Schneckenkorn sollte man verzichten, nicht nur den Amphibien zuliebe.

Tödliche Fallen vermeiden
Neben einer naturnahen Anlage des Gartens gilt es, die Tiere vor Gefahren zu schützen, die im Siedlungsraum reichlich vorhanden sind. Licht- und Belüftungsschächte mit senkrechten Wänden sollten entweder mit engmaschigem Schutz oder Lochblechen abgedeckt sein oder wenigstens über eine Ausstiegshilfe verfügen. Oft genügt ein griffiges, schräg gestelltes Brett oder ein breiter Streifen Lochblech. Gekippte Kellerfenster können ebenfalls tödliche Fallen sein. Am besten versieht man sie mit Fliegengitter. Auch Treppenabgänge haben oft so hohe Stufen, dass die Tiere sie nicht überwinden können. Hier helfen Steine oder Ziegel, die die Stufenhöhen überbrücken helfen.

Potenzielle Fallen wie Abläufe kann man auch absenken, indem man den umgebenden Boden auf etwa 15 Zentimeter Tiefe weggräbt. Idealerweise installiert man dann einen mindestens 15 bis 20 Zentimeter hohen Schneckenzaun als Überstiegsschutz. Jetzt können die Amphibien kommen. Sie werden es dem Gartenbesitzer danken, indem sie viele Schädlinge vertilgen.

Amphibienfreundlicher Teich

Ein Teich bereichert die Gartenstruktur und schafft neuen Lebensraum für zahlreiche Tiere. Der passende Ort ist sonnig, erhält aber etwas Schatten von einem nahe stehenden Baum. Dessen Blätter sollten jedoch nicht in den Teich fallen können, da dieser sonst zu viele Nährstoffe zugeführt bekommt und veralgt. Aus demselben Grund sollte keine Gartenerde als Ufersubstrat verwendet werden. Besser geeignet sind Kies, Sand und spezielle Teichsubstrate. Auch Rasendünger sollte in der Nähe des Teiches nicht verwendet werden. Bilden sich bei starker Sonneneinstrahlung dennoch Algen, müssen diese zusammen mit abgestorbenen Pflanzenteilen regelmässig abgefischt werden. Algizide sind keine Lösung, da sie das biologische Gleichgewicht des Teiches zerstören. 

Flaches Ufer 
Das Ufer sollte von allen Seiten flach abfallen, um reiche Strukturen bilden zu können und den Tieren den Ausstieg zu erleichtern. Uferzone, Flachwasserzone und Freiwasserzone gehen sanft ineinander über. Kaulquappen zum Beispiel entwickeln sich in der Flachwasserzone, da das Wasser dort wärmer ist. Um ein Durchfrieren zu verhindern, sollte der Teich an der tiefsten Stelle mindestens einen Meter tief sein. Nur so können diejenigen Teichbewohner überleben, die darin überwintern.  

Seerosenblätter als Sitzplatz
Es ist verboten Amphibien der Natur zu entnehmen, um sie im eigenen Teich anzusiedeln. Sie stellen sich in einem funktionierenden Gartenteich mit der Zeit von selbst ein, wenn die Bepflanzung attraktiv genug ist. Frösche schätzen Seerosenblätter als Sitz- und Balzplatz. Für die Uferzone bieten sich Sumpfpflanzen an, beispielsweise Schwertlilie, Rohrkolben und Hahnenfussgewächse.

Wucherndes in Körben
Pflanzen wie Gräser und Seggen sollten am besten in Körben gepflanzt werden, damit sie sich nicht zu stark ausbreiten können. Unterwasserpflanzen wie Tausendblatt oder Krebsschere sind wichtige Nahrungskonkurrenten für die unerwünschten Algen. Den Rückschnitt sollte man erst im Frühjahr vornehmen. Schnittgut sollte grundsätzlich noch einige Stunden am Teich liegen bleiben, damit darin lebende Kleintiere sich in Sicherheit bringen können. 

Finger weg von Goldfischen!
Auf eines müssen Teichbesitzer leider verzichten, wenn sie Amphibien eine Chance geben wollen: Fische. Sie schätzen Amphibienlarven als Nahrung zu sehr. Nur die wenigen Amphibienarten mit Hautgiften haben dann eine Chance, dort zu überleben.