Der Buchsbaum ist dank seiner immergrünen Blätter und der beliebigen Formbarkeit mit der Heckenschere ein beliebter Gast in unseren Gärten. In vielen Bauerngärten und historischen Anlagen ist er tragender Bestandteil der Gestaltung, sei es in Kugelform oder als niedrige Einfassung um die Blumenbeete. Seit einigen Jahren hat der verlässliche Pflanzenpartner allerdings mit einem hartnäckigen Feind, dem Buchsbaumzünsler, zu kämpfen. Je nach Witterungsverlauf treibt die gefrässige Raupe ab Ende April ihr Unwesen in den Gärten.

Aktiv sind die Tiere ab einer konstanten Temperatur von rund sieben Grad. Mit ihrer grünlichgelben Musterung sind sie vorzüglich getarnt und können sich oft lange unbemerkt an den Buchsblättern gütlich tun, bevor sie entdeckt werden. Während einer einzigen Saison können sich bei optimalen Bedingungen bis zu vier Generationen entwickeln.

Bekämpfung ist eine Daueraufgabe
Vor rund zehn Jahren wurde der Zünsler bei Basel erstmals gesichtet. Er hat sich seither in der Schweiz grossflächig ausgebreitet. Der lästige Schädling ist als blinder Passagier vermutlich im Blattwerk von Importpflanzen nach Europa gelangt. Will man ihn in Schach halten, sind während der Gartensaison regelmässige Kontrollen unabdingbar. Dabei muss bis ins Innere der Sträucher geschaut werden. Frassschäden an den Blättern sowie Kotspuren deuten auf die Anwesenheit der Raupen hin.

Zu ihrer Bekämpfung ist im Handel ein nützlingsschonendes Bakterienpräparat auf der Basis von Bacillus thuringiensis erhältlich. Das Behandeln der Buchsbäume ist allerdings nicht mit einer Spritzung erledigt. Der Kampf gegen den Zünsler ist vielmehr eine Daueraufgabe, die im Jahresverlauf mit Konsequenz umgesetzt werden muss, sobald eine neue Raupengeneration geschlüpft ist. Es hilft auch, befallene Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt sorgfältig abzuklopfen oder mit Wasserdruck abzuspritzen. Wer vorher unter dem Strauch ein Tuch auslegt, kann die heruntergefallenen Raupen anschliessend bequem einsammeln. Um den Befall gar nicht erst zuzulassen, kann vor dem Flug des Falters ein feines Netz über den Buchs gestülpt werden. Dies bedingt jedoch eine sorgfältige Beobachtung des Zyklus’.

Nach Alternativen suchen
Gemäss einer Langzeitstudie des Instituts für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz der Universität Basel hat der Buchsbaumzünsler hierzulande noch kaum Frassfeinde. Bis sich ein Ökosystem anpasst, braucht es seine Zeit. Verschiedene heimische Vögel sollen gemäss Beobachtungen zwar langsam auf den Geschmack kommen und die exotischen Raupen in ihren Speiseplan integrieren. Problematisch ist dabei jedoch das in den Raupen enthaltene Gift des Buchsbaumes, das den Vögeln in hohen Mengen Probleme bereitet.

Wo alte Buchsbäume stehen oder über viele Jahre strukturbildende Hecken herangewachsen sind, gilt es, diese durch regelmässige Kontrollen zu schützen und wenn nötig einzugreifen. Geht es jedoch um Neupflanzungen immergrüner Hecken oder Solitäre, ergibt es Sinn, auf andere Straucharten auszuweichen.

Es gibt zwar für das Multitalent Buchs keinen gleichwertigen Ersatz, der alle Aspekte abdeckt und ebenso als Beeteinfassung wie auch aus als hohe Hecke genutzt werden kann. Jedoch gibt es für unterschiedliche Einsatzzwecke gute Alternativen. Für geschnittene, immergrüne Hecken empfiehlt sich etwa die Eibe, während sich für niedrige Einfassungen die Heckenmyrte eignet. Ebenso bieten sich die Glanzmispel oder die Portugiesische Lorbeerkirsche an. Mit ihren kleinen, immergrünen Blättern ist an geschützten, halbschattigen Orten auch die Japanische Stechpalme ein schöner Buchsersatz.