Die Tage werden kürzer und die Temperaturen fallen – der Winter steht vor der Tür. Nun ist es an der Zeit, die Kübelpflanzen für den Winter vorzubereiten und vor Frost zu schützen. Viele dieser beliebten Pflanzen, die Gärten und Balkone verschönern, stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen. Dort werden sie nie mit solch niedrigen Temperaturen konfrontiert. Mediterrane und tropische Pflanzen wie zum Beispiel Zitronen- und Orangenbäume, Oleander, Hibiskus, Bougainvillea sowie verschiedene Palmenarten zählen zu den frostempfindlichen Pflanzenarten. Sie sind an milde Winter gewöhnt und benötigen daher besonderen Schutz, wenn draussen die Temperaturen unter null Grad sinken.

Doch auch winterharte Pflanzen können bei eiskalten Temperaturen Schaden nehmen, insbesondere wenn sie sich in einem Topf oder Kübel befinden. «Sie benötigen dann ebenso einen Winterschutz, da ihr Wurzelballen deutlich schneller friert als bei im Boden wachsenden Pflanzen, die durch das Erdreich besser geschützt sind», erklärt Josef Brunner, Fachspezialist für Pflanzenüberwinterung bei der Wyss Samen und Pflanzen AG. So sei der begrenzte Wurzelraum im Topf dafür verantwortlich, dass die Pflanzen schneller durchfrieren. Um Frostschäden zu verhindern, empfiehlt Josef Brunner, sie windgeschützt an die Hauswand zu stellen und ihren Topf gegebenenfalls mit Vlies oder Polsterfolie zu umwickeln. «Während frostfreien Perioden benötigen immergrüne Pflanzen auch weiterhin regelmässig Wasser, da sie über ihre Blätter Feuchtigkeit verlieren», ergänzt der Experte.

Passender Platz und Pflege

Während winterharte Topfpflanzen warm eingepackt auf dem Balkon oder im Garten den kalten Winter überstehen, sind frostempfindliche Pflanzen in einem kühlen, frostfreien Raum besser aufgehoben, solange sie genügend Licht erhalten. Zitruspflanzen und Oleander beispielsweise brauchen auch im Winter ein helles Plätzchen. Ein Wintergarten oder ein gut isoliertes Gewächshaus sind ideale Orte, um diese Pflanzen durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Andere Pflanzen wie Geranien oder Engelstrompeten können kühl und dunkel in einem Keller überwintern.

Essenziell ist laut Brunner bei der Überwinterung von Pflanzen eine regelmässige Kontrolle auf Schädlingsbefall, Krankheiten, eine angemessene Temperatur, Belichtung und Bewässerung. «Zu viel Wasser kann genauso gefährlich sein wie zu wenig.» So führe Staunässe oft zu Wurzelfäule, während Trockenheit gerade immergrüne Pflanzen stark schädigen könne. Je dunkler die Pflanze eingewintert ist, desto weniger Wasser benötigt sie. Diese Pflanzen müssen bei der Auswinterung erst wieder an die Sonneneinstrahlung gewöhnt werden, da sonst Verbrennungsgefahr droht. Vorsicht ist auch bei früher Auswinterung angezeigt, wenn Frost noch einsetzen kann.

Wenn Hilfe nötig ist

Bei der Überwinterung von frostempfindlichen Pflanzen sind viele Faktoren zu beachten. Für manche sind sie jedoch nicht umsetzbar oder zu heikel, wie Josef Brunner aufzeigt: «Viele unserer Kunden haben keinen geeigneten Platz für die Überwinterung ihrer Pflanzen oder wünschen sich dafür eine fachgerechte Pflege.» Gärtnereien wie die Wyss Samen und Pflanzen AG bieten daher umfassende Dienstleistungen für die Pflanzenüberwinterung an. Von der Abholung über die fachgerechte Pflege bis zur Auswinterung im Frühling kümmern sich die Profis um die empfindlichen Kübelpflanzen. Laut Brunner handelt es sich bei diesen vorrangig um Zitruspflanzen wie Orangen, Zitronen, Mandarinen, Grapefruits sowie Kumquats. Doch auch Oleander und Olivenbäume zählen zu den am meisten in Obhut der Gärtnereien gegebenen Pflanzenarten. «Unser Ziel ist es, dass die Pflanzen den Winter gut überstehen und so im Frühling wieder kräftig austreiben können», beteuert der Fachspezialist. Eine sorgfältige Überwinterung stellt sicher, dass Pflanzen auch im nächsten Jahr wieder in voller Pracht erblühen – egal, wie frostig der Winter draussen war.

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BuchsbaumStandort: Ein geschützter Platz, windgeschützt an einer Hauswand. Der Topf sollte gut mit Vlies oder Folie eingewickelt werden.
Licht: Buchsbäume benötigen auch im Winter ausreichend Licht, daher eignet sich ein heller, aber nicht vollsonniger Standort.
Temperatur: Winterhart bis etwa minus 20 Grad Celsius. Der Topf sollte jedoch gegen Kälte gut isoliert werden, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.
Wasser: Nur bei frostfreien Tagen giessen. Immergrüne Pflanzen wie der Buchsbaum benötigen auch im Winter ab und zu Wasser. Staunässe sollte vermieden werden.

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HortensieStandort: Im Freien an einem geschützten Platz. Kübelpflanzen sollten mit Vlies umwickelt und an eine windgeschützte Stelle gebracht werden.
Licht: Halbschattige bis sonnige Standorte sind ideal.
Temperatur: Hortensien sind bis etwa minus 15 Grad Celsius winterhart. Bei solch extremen Minustemperaturen ist ein Schutz der Wurzeln ratsam.
Wasser: Auch im Winter bei frostfreien Tagen leicht feucht halten, damit das Substrat nicht völlig austrocknet.

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OleanderStandort: Ein heller, kühler Raum wie ein unbeheiztes Treppenhaus oder Wintergarten.
Licht: Benötigt viel Licht, daher sollte er an einem hellen Standort überwintern.
Temperatur: Optimal sind Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Oleander verträgt auch leichte Minusgrade, sollte aber nicht dauerhaft Frost ausgesetzt sein.
Wasser: Sparsam giessen. Nur so viel, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet. Zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen.

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GeranienStandort: Am besten in einem kühlen, trockenen Keller oder einer Garage, wo die Pflanze nicht gestört wird.
Licht: Licht ist nicht unbedingt erforderlich, Geranien kommen auch mit einem dunklen Standort zurecht, da sie in eine Ruhephase übergehen.
Temperatur: Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 8 Grad Celsius. Zu warm darf es nicht sein, sonst treibt die Pflanze zu früh aus.
Wasser: Sehr sparsam giessen, gerade so viel, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Zu viel Feuchtigkeit kann Wurzelfäule verursachen.

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OlivenbaumStandort: Heller, kühler Raum oder Wintergarten. Kann an frostfreien Tagen auch draussen stehen.
Licht: Viel Licht erforderlich. Ein sonniger Standort ist ideal, damit die Pflanze gut belichtet ist.
Temperatur: Frostfrei, aber kühl. Idealerweise bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Olivenbäume vertragen kurzzeitig leichte Fröste, jedoch keine längeren Kälteperioden.
Wasser: Sehr sparsam giessen. Der Wurzelballen sollte nicht völlig austrocknen, aber Staunässe muss unbedingt vermieden werden.