Wer auf der Suche nach etwas Besonderem ist, wird an der Frauenschuh-Orchidee viel Freude haben. Die Blüten erinnern an wunderschön gefärbte Pantoffeln, die sich einzeln oder nacheinander an den aus Kreuzungen entstandenen neuen Hybriden an 15 bis 30 Zentimeter hohen Stielen entfalten. Weil es in Äquatornähe kaum ausgeprägte Jahreszeiten gibt, blühen Frauenschuhe fast über das ganze Jahr mit einem Höhepunkt in der Winterszeit.

Die meisten Arten dieser bodenbewohnenden Orchideen wachsen in ihrer Heimat im lockeren Waldboden am Fusse von Gehölzen. Einige sind im kühlen Bergland von Nepal verbreitet, zum Beispiel die früher in Zimmern mit Ofenheizung häufig kultivierten Paphiopedilum insigne. Die meisten aber stammen ursprünglich aus dem tropisch warmen Ostasien, von Thailand bis China, zum Beispiel die edle grün-weiss gestreifte P. venustum, die niedrige grün-bräunliche P. sukhakuli oder die unempfindliche P. callosum mit rötlich braunen Blüten. Sie passen auch gut in beheizte Wohnungen.

Heute werden fast nur noch aus Kreuzungen entstandene Hybriden angeboten wie die edle grün-weisse P. x maudiae. Viele von ihnen bringen drei bis fünf Blüten oder mehr, wie die kleinblütige «Pinocchio», blühen länger, haben grössere Blüten, sind wüchsiger, robuster und insgesamt leicht zu pflegende Zimmerorchideen.

Auf die Feuchtigkeit kommt es an
Weil sie so lange haltbar sind, werden Frauenschuhe immer häufiger auf hellen, aber nicht prall sonnigen Fensterbänken kultiviert. Wichtig zu wissen ist, dass Pflanzen mit gefleckten, marmorierten Blättern mehr Zimmerwärme (18 bis 30 Grad) brauchen als solche mit einfachen grünen Blättern. Letztere kann man schon mal zur Sommerfrische auf einem schattigen Balkon oder im Garten unter Bäumen unterbringen (Zimmertemperatur: 15 bis 25 Grad).

Hohe Luftfeuchte durch Besprühen der Blätter am Vormittag fördert den Wuchs. Sie sollen bis zum Abend abgetrocknet sein, denn Wasser, das in den Achseln der jungen Blätter stehen bleibt, führt leicht zu Fäulnis.

Achten Sie auf gleichmässige Feuchtigkeit, sodass das Orchideensubstrat (auf keinen Fall normale Erde) nie ganz austrocknet. Allerdings vertragen Frauenschuhe auch keine Staunässe. Ausserdem wollen sie insgesamt wenig gestört werden. Topfen Sie deshalb nur alle zwei Jahre in wenig grössere Töpfe um und teilen Sie nur, wenn die fächerartigen Triebe schon über den Topfrand wachsen wollen.

Ein guter Wasserabfluss im Topf lässt sich durch Kies oder einige grobe Torf- und Rindenbrocken über dem Abflussloch erreichen. Frauenschuhe vertragen etwas Kalk im Giesswasser. Gedüngt werden die anspruchslosen Exoten nur flüssig drei- bis viermal während der Wachstumsperiode mit einem speziellen mineralischen oder organischen Orchideendünger. Am besten gelingt dies mit einem Sprayer übers Blatt.