Die Felsenbirne ist mit ihren weissen Blüten und ihren leuchtend orangefarbenen Blättern im Herbst nicht nur ein äusserst hübsches und insektenfreundliches Ziergehölz. Ihre Früchte sind essbar und gesund. Im Aussehen und Geschmack ähneln sie Blaubeeren und haben dazu einen Beigeschmack von Marzipan. Sie lassen sich zwischen Juni und September ernten. Ob die kleinen Felsenbirnen reif sind, erkennt man, je nach Art, an ihrer dunkelroten bis blau-schwarzen Färbung. Zu früh pflücken sollte man die Früchte nicht, denn sie können nicht nachreifen und sind unreif nicht besonders schmackhaft.

Die weit verbreitete Meinung, dass die Früchte der Felsenbirne giftig sind, kommt nicht von ungefähr, die Angst ist allerdings unbegründet. Die Kerne enthalten geringe Mengen an Glykosiden, die Blausäure abspalten können. Zerkaut können sie in grösseren Mengen zu Magenbeschwerden führen. Schluckt man die Kerne allerdings ganz, werden diese einfach wieder ausgeschieden, ohne die Giftstoffe freizusetzen. Die enthaltene Menge an Blausäure entspricht in etwa der, die auch in Apfelkernen vorkommt. Nur Kinder und Schwangere sollten vom übermässigen Verzehr absehen. Durch Erhitzen verflüchtigt sich die Säure im Übrigen.

[IMG 2]

Von den zur Familie der Rosengewächse gehörenden Felsenbirnen gibt es weltweit 25 Arten. Die Gewöhnliche Felsenbirne ist die einzige in der Schweiz und Europa heimische Art und vor allem im Jura und in den Alpen zu finden. Ihre nordamerikanischen Verwandten, die eine Wuchshöhe von bis zu drei Metern erreichen, sind äusserst beliebte Ziergehölze für den Garten. Die im Handel am häufigsten auftretenden Arten sind die Kupfer-Felsenbirne und die Ährige Felsenbirne. Ihre Früchte gelten aromatischer als die der heimischen Pflanze.

Schon seit vielen Hundert Jahren wird die Felsenbirne in Mitteleuropa als Obst geschätzt. Davon zeugt beispielsweise der Ausdruck «Korinthenbaum», der in Norddeutschland für die Felsenbirne gebräuchlich ist. Früher trockneten die Menschen die Früchte und verwendeten sie anstelle von Rosinen. In den Niederlanden und in einigen Gebieten Deutschlands wurde die Felsenbirne im 19. Jahrhundert von Landwirten als Obstgehölz angepflanzt. Heutzutage sind die Früchte teilweise in Vergessenheit geraten und wegen ihrer vermeintlichen Giftigkeit eher selten auf dem Teller zu finden.

Felsenbirnen-Konfitüre
- 1 Kilogramm Felsenbirnen
- Gelierzucker nach Packungsangabe

Gewaschene und entstielte Felsenbirnen in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen, sodass die Beeren weich werden. Durch ein Sieb streichen und mit dem Gelierzucker vermischen. Nach Packungsanleitung einkochen und in ausgekochte Gläser abfüllen.

Tipp: Die Konfitüre schmeckt auch sehr gut, wenn ein Teil der Felsenbirnen durch andere Beeren wie Himbeeren oder Johannisbeeren ersetzt wird.