«Schwarzkohl»
Palmkohl: Mit südlichem Flair durch den Winter
Der Palmkohl sieht wegen seiner palmähnlichen Frisur nicht nur mediterran aus. Tatsächlich kommt er aus Italien und gilt dort als ideale Zutat für eine traditionelle Bauernsuppe.
Im Frühsommer ausgesät, beschert uns der Palmkohl im Winter Abwechslung in der Küche. Wie sein enger Verwandter, der Federkohl, stammt er vom Wilden Kohl ab, der heute noch in verschiedenen Küstengebieten Europas vorkommt. Der grosse Unterschied zwischen den beiden Cousins erklärt Mira Oberer von der Stiftung Pro Specie Rara: «Der Palmkohl verträgt nur wenige Minusgrade, dafür kann er mit Hitze besser umgehen und eignet sich somit besser für südliche Lagen.» Doch sogar dort geriet er in Vergessenheit und galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als ausgestorben.
Vor wenigen Jahrzehnten sei er dann in Hausgärten der Toskana wiederentdeckt worden, wie Oberer erzählt. Dort gilt der Palmkohl – der auch Schwarzkohl oder «Nero di Toscana» genannt wird – als Hauptzutat für die traditionelle Bauernsuppe «Ribollita». Es könne gut sein, dass er früher auch in der Schweiz angebaut worden war, so die Leiterin der Samenbibliothek von Pro Specie Rara. «Ganz sicher wissen wir es aber nicht», meint sie. Sicher ist, dass der Palmkohl eine Zeit lang sehr rar war und seit 2002 wieder vermehrt in der Schweiz wächst.
Anwendungen in der Küche
Der Palmkohl wird gerne blanchiert und mit Knoblauch für Bruschette verwendet. Man kann daraus Pesto machen oder ihn mit Gewürzen als Beilage servieren. Aufgrund seines ähnlichen Geschmacks zu Federkohl kann er in fast allen Rezepten als Alternative verwendet werden.
In der traditionellen «Ribollita» wird der Palmkohl zusammen mit Cannellini-Bohnen, Gemüsebrühe und weiteren Zutaten wie Krautstiel, Wirsing, Karotten, Sellerie und Zwiebeln gekocht und als Suppe serviert.
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