Torffreie Erden, Dünger und heimische Pflanzen
Wie kauft man nachhaltig im Gartencenter ein?
Die Auswahl im Gartencenter ist beinahe überwältigend – doch wie kämpft man sich durch den Dschungel an Pflanzen, Erden und Düngemitteln? Es gibt einige Dinge, die man beachten kann, um nachhaltig im Gartencenter einzukaufen.
Den eigenen Garten in ein Paradies für Biodiversität zu verwandeln, beginnt schon beim Einkauf im Gartencenter. Einige Anhaltspunkte helfen dabei, um sich durch das Sortiment zu kämpfen.
Torffreie Erden
Die richtige Erde für die eigenen Pflanzenbeete oder Kübelpflanzen zu finden ist eine Wissenschaft für sich. Was aber in jedem Fall gilt: man sollte auf den Kauf von Torferden verzichten. Torf ist eine Form von Humus, der über tausende von Jahren in Mooren entsteht – das macht ihn nicht nur zu einem knappen Rohstoff, sondern dessen Abbau setzt auch noch eine Menge Kohlenstoffdioxid frei. Mittlerweile gibt es Erden, die mit Kokosmark angereichert wurden, was ähnliche Eigenschaften wie Torf hat.
So wählen Sie die richtige Pflanzenerde
Heimische und bestäuberfreundliche Pflanzen
Bei der Wahl der Kübelpflanze oder Staude, welche den Garten bereichern soll, sollte man heimische und bestäuberfreundliche Pflanzen wählen. Diese tragen einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität bei und bieten Lebensgrundlage für heimische Kleintiere und Insekten.
Hier finden Sie bienenfreundliche Stauden
Pflanzen haben einen Pflanzenpass, worauf das Ursprungsland erfasst ist, allerdings kann man sich darauf nicht immer verlassen. Denn laut «Feey» sind nicht alle Schweizer Pflanzen, wirklich aus der Schweiz.
Pflanzenpass:
A: Botanischer Name
B: Schweizer Zulassungsnummer, eine eindeutige Identifikationsnummer
C: Rückverfolgungsnummer zum Pflanzenproduzenten
D: Ursprungsland der Pflanze: Gibt Aufschluss über das phytosanitäre Risiko, also das Risiko von gefährlichen Pflanzenschädlingen. Ist aber nicht unbedingt das Land, in welchem die Pflanze natürlich vorkommt, sondern nur in welchem die Pflanze produziert oder umgetopft wurde, so gibt es auch Schweizer Pflanzen, die nicht heimisch sind.
Als Schweizer Pflanze dürfen alle Pflanzen bezeichnet werden, die länger als eine Vegetationsperiode in der Schweiz gewachsen sind oder in der Schweiz umgetopft wurden.
Ein eigenes Thema ist der Kauf von nachhaltigen Zimmerpflanzen – für den Dschungel in den eignen Vierwänden werden exotische Pflanzen um die halbe Welt transportiert und grösstenteils ist deren Anbau alles andere als nachhaltig. Da die Herkunft der Pflanze aber laut «Cradle» ein undurchsichtiger Wirrwarr ist, ist es wichtig zuverlässige Pflanzenanbieter zu wählen.
Eigene Pflanzen säen
Wer auf die Produktionswege verzichten möchte, kann selbst Pflanzen sähen. ProSpecieRara hat eine ganze Bibliothek, mit alten, beinahe vergessenen Pflanzenarten. So kann man der Biodiversität etwas Gutes tun und alte Arten wiederbeleben. Im Sortenfinder findet man auch immer ein kommerzielles Angebot, wo die Pflanze im Gartenhandel zu finden ist.
Natürliche Schädlingsbekämpfung
Eine weitere grosse Thematik beim Einkauf im Gartencenter sind Schädlingsbekämpfungsmittel. Viele von ihnen sind aber nicht nur für den Schädling schädlich. So sind einige Schneckengifte für den Igel tödlich. Deshalb sollte beim Kauf immer ein Igelfreundliches Mittel gewählt werden. Es gibt auch Methoden, die komplett auf chemische Mittel verzichten.
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