Unfälle von Wanderern mit Kühen sind in den Sommermonaten keine Seltenheit. Erst kürzlich wurde im Bündnerland ein Passant von einer ausgebüxten Kuh verletzt, obwohl Rinder eigentlich äusserst friedfertige Tiere sind. Die Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» gibt Tipps zur Vermeidung von Risiken auf Wanderungen durch Kuhweiden.

Biologisch gesehen sind Rinder Fluchttiere, die bei Gefahr weglaufen. Nur wenn es keinen Fluchtweg gibt oder sie ihre Jungtiere verteidigen, können die Tiere mit einem Angriff reagieren. «Kühe haben einen sehr starken Mutterinstinkt», erklärt Chantal Häberling, Mediensprecherin von «Vier Pfoten». Deshalb sollten Wanderer einen grossen Bogen um Muttertiere mit ihren Kälbern machen.

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="86662138-0453-491c-aaaa-0e0f19d1b71c" data-langcode="de"></drupal-entity>
 Mutterkühen mit Kälbern sollte man nicht zu nahe kommen.
 Bild: © Vier Pfoten/Dieter Barsch

Grundregeln für minimales Risiko
Abgesehen davon helfe es, sich ein paar einfache Regeln zu beherzigen, um eine Wanderung ohne unerfreuliche Zwischenfälle geniessen zu können:

- Grundsätzlich sollte man markierte Wege nicht verlassen. Ist die Überquerung einer Weide unvermeidlich, raten die Tierschützer, sich ruhig zu verhalten und begleitende Hunde unbedingt anzuleinen, denn diese stellen natürliche Feinde für Kühe dar und können deren natürliches Abwehrverhalten auslösen und eine friedfertige Kuh zur Bedrohung machen kann. Im Notfall soll der Hund samt Leine losgelassen werden.

- Der Kontakt zu Kälbern soll laut «Vier Pfoten» unbedingt vermieden werden, «auch wenn das Kälbchen noch so herzig scheint». Das Berühren oder Füttern von Kälbern könne den Schutzinstinkt der Mutter wecken.

- Lärmendes Verhalten oder das Imitieren von Kuhlauten seien ebenso zu vermeiden wie ruckartige Bewegungen.

Die Tierschützer weisen auch auf die Körpersprache von Kühen hin. Diese sei sehr aufschlussreich: «Ein Senken des Kopfes in einer Konfrontation ist eine eindeutige Drohgebärde», schreiben sie. «In einem solchen Fall sollte man so ruhig wie möglich zurückweichen und die Weide verlassen.»

Berücksichtigt man diese Verhaltensregeln, könne das Risiko bei einem Zusammentreffen mit Kühen minimiert werden.