Das Wohlbefinden von Tieren liegt Marion Roth am Herzen. Als Tochter einer Tierärztin und eines Tierarztes sei ihr die Liebe zu Tieren geradezu in die Wiege gelegt worden, erzählt die 22-Jährige aus Furtwangen (D). Ausserdem ist sie mit Haustieren – Hunde, Katzen und Vögel – gross geworden. Das Interesse an Tieren ist denn auch der Grund dafür, warum sie als Bachelorarbeit im Rahmen des Studiengangs «OnlineMedien» einen kostenlosen Test für künftige Haustierhalterinnen und -halter entwickelt hat.

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Mit Fragen wie «Wie viele Stunden am Tag können für das Tier aufgewendet werden?» und «Welches monatliche Budget besteht für die Verpflegung des Tieres und Tierarztkosten?» wird abgefragt, welches Haustier bei den jeweiligen Lebensumständen infrage kommt – wobei es eben durchaus auch vorkommen kann, dass als Resultat die ernüchternde Botschaft «Zu Ihren Lebensumständen passt momentan leider aus folgenden Gründen kein Tier» erscheint. Ein Ergebnis, das Roth aktuell auch selber betrifft: «Später, wenn ich den Master fertig und mich irgendwo niedergelassen habe, möchte ich sehr gerne einen Hund und eine Katze haben. Aktuell hätte ich dafür aber viel zu wenig Zeit.»

Dass Haustiere unüberlegt angeschafft und wenig später in Tierheime abgeschoben oder gar ausgesetzt werden, hätte sie von ihren als Tierärzte tätigen Eltern sowie aus zahlreichen Medienberichten erfahren. Nicht zuletzt seit Beginn der Corona-Pandemie würden sich Leute viel zu schnell und unüberlegt einen Hund anschaffen, ist Roth überzeugt: «Einfach, damit sie mal rauskommen. Dabei sind sich viele gar nicht bewusst, wie viel Arbeit so ein Haustier bedeutet. Und auch ohne eine Vorstellung davon zu haben, was während der Ferienzeit mit diesem geschehen soll.» 

Weiterer Ausbau geplant 
Besonders stolz sei sie darauf, dass sie die Testlogik von Grund auf selber entwickelt habe, sagt Roth: «Das war ein rechtes Stück Arbeit.» Neben dem Test bietet die Website Hintergrundwissen über die Tierkategorien Hund, Katze und Kleintiere. So erfährt man beispielsweise, dass Wellensittiche nicht alleine gehalten werden dürfen und täglich Freiflug bekommen sollten und dass Hauskatzen auf Unterhaltung und gleichzeitig auf genügend Rückzugsorte angewiesen sind. Obwohl sich Roth bei ihren Angaben zu Käfig-Mindestgrössen und anderen tierschutzrelevanten Voraussetzungen unter anderem auf den Deutschen Industrieverband Heimtiere abstützt, decken sich diese weitgehend mit den Schweizer Vorgaben. 

Unter jedem ihrer Beiträge weist Roth sicherheitshalber zudem darauf hin, dass es sich bei den Angaben lediglich um einen groben Überblick handelt. Entsprechend wichtig sei es, dass sich die Interessenten, bevor sie ein Tier holen, immer auch noch in der Tierhandlung, beim Züchter oder im Tierheim beraten lassen. Etwa darüber, wie die Pflege des Tieres auszusehen hat, welche Bedürfnisse es hat und worauf zu achten ist, damit dem Tier ein angenehmes Leben ermöglicht werden kann. 

Das Informationsangebot will Roth künftig noch weiter ausbauen. Unter anderem möchte sie in der Kategorie «Katze» verschiedene Rassen genauer beschreiben und auf die jeweiligen Bedürfnisse aufmerksam machen. Ausserdem möchte sie die momentane Darstellung der Hunde in zehn Gruppen noch weiter verfeinern.

Die Bachelor-Arbeit habe sie bereits eingereicht, erzählt Roth. In rund einem Monat bekäme sie die entsprechende Bewertung. Sobald der geplante Ausbau der Website abgeschlossen ist, möchte sich Roth bei verschiedenen Tierheimen und Tierverbänden melden: «Vielleicht möchten sie meine Website verlinken.» 

www.mash-dev.org