Landwirtschaft

Mit der Kraft des Pferdes können zahlreiche Gerätschaften bewegt werden. Pferde finden Einsatz im Gemüsebau, im Wein- und Ackerbau. Dort werden sie zum Mähen, Pflügen, Hacken, Eggen und für die Düngerausbringung oder Unkrautbekämpfung eingespannt. Der Hauptvorteil der Pferde liegt in ihrer Wendigkeit. Ausserdem sind sie leichter als Traktoren. So führt ihr Einsatz weniger zu einer Verdichtung des Bodens.

Abfallentsorgung

In Frankreich beispielsweise nutzen viele Gemeinden Pferdefuhrwerke anstatt Lastwagen, um auf Mülltour zu gehen. Für die Papier- oder Glassammlung, Grüngut- oder Müllabfuhr könnte auch in der Schweiz vermehrt auf die ökologische Variante mit Pferden zurückgegriffen werden. In der Neustadt Luzern helfen Pferde bereits seit Jahren bei der Entsorgung des Grüngutes.

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Bierfuhrwerk

Noch heute gibt es in der Schweiz einige Brauereien, die ihr Bier an die Gastronomiekunden mit Pferdekraft ausliefern. Besonders bekannt ist der imposante, von belgischen Kaltblütern gezogene Sechsspänner der Brauerei Feldschlösschen. Auch die Brauerei Eichhof in Luzern, die Brauerei Haldengut in Winterthur und die Brauerei Egger in Worb BE spannen noch regelmässig Pferde ein.

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Tourismus

Arbeitspferde können zum Personentransport im Tourismus, in der Gastronomie oder im Eventbereich eingesetzt werden. Touristen geniessen es, per Kutsche in einem Skiort befördert zu werden, auf einer Rundfahrt die reizvolle Landschaft oder eine neue Stadt zu entdecken. Die Fahrt in einer Fondue-Kutsche bietet ein besonderes Erlebnis. Im Vordergrund steht vor allem das positive Image der Pferde, sie vermitteln den Eindruck einer Rückkehr zur Natur und zur Tradition.

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Krabbensammeln

In Oostduinkerke an der belgischen Nordseeküste wird noch ein spezielles Brauchtum gepflegt, das mittlerweile als Unesco-Kulturerbe gilt. Dies ist der einzige Ort in Europa, an dem noch zu Pferd Krabben gefangen werden. Bei Niedrigwasser gehen die Fischer mit ihren schweren Brabanter Pferden an die Arbeit. Der Pferdefischer in gelbem Ölzeug und hohen Stiefeln sitzt in einem Holzsattel mit seitlich angebrachten Bastkörben auf seinem Pferd, das die schweren Krabbennetze hinter sich herzieht.

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Armee

Die Train-Truppen haben auch in einer technologisierten Armee noch ihren Platz. Pferde ermöglichen bei jedem Wetter den Zugang zu schwierigem Gelände. In der Schweizer Armee sind etwa 250 Freiberger, 60 Warmblüter und 30 Maultiere im Einsatz (Stand 2017). Sie werden für verschiedenste Arbeiten eingesetzt: Renovation von Gebäuden in höheren Lagen, Patrouille in nicht befahrbaren Gebieten, Materialtransport oder Wegerneuerungen.

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Berittene Polizei

In der Schweiz verfügt einzig der Kanton Bern über eine berittene Polizeieinheit. Insgesamt übernehmen fünfzehn Polizistinnen und Polizisten (unter anderem) diese Aufgabe. Die Pferde werden beim Nationalen Pferdezentrum Bern gemietet. Diese Einheit hat eine über 100-jährige Tradition und nahm den Dienst 1914 auf. Früher hatten auch andere Städte berittene Einheiten, doch wurden diese inzwischen abgeschafft. Es kommt aber vor, dass Polizisten auch in St. Gallen, in Zürich oder im Jura beritten auf Patrouille gehen.

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