SteckbriefHerkunft: Norwegen
Stockmass: 135 – 150 cm
Farben: Helle bis dunkle Isabellen und Mausfalben, immer mit silberweisser Mähne und dunklem Aalstrich
Charakter: Sanft, kooperativ, zuverlässig, gelegentlich eigensinnig
Einsatzgebiet: Freizeitreiten, Gespannarbeit, Hippotherapie, Voltige, Dressur und Springen
Merkmale: Barocker Typ, dichte Stehmähne, kräftiger Körperbau, ursprüngliche Erscheinung, für Anfänger geeignet

Vikingerponys

Fjordpferde gelten als eine der ältesten und ursprünglichsten Pferderassen Europas. Bereits vor über 4000 Jahren sollen sie in Norwegen existiert haben, belegen Knochenfunde. Die Wikinger nahmen sie mit auf ihre Schiffsreisen und sie dienten als Pack- und Reitpferde.

Über Jahrhunderte hinweg wurden Fjordpferde gezielt erhalten – mit dem Ziel, ein leistungsfähiges, ausdauerndes und zuverlässiges Arbeitspferd zu schaffen. Sie halfen in der Landwirtschaft, zogen Schlitten und Lasten durch unwegsames Gelände. Doch seit Jahrhunderten sind sie auch ein beliebtes Familienpferd. 

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Gerüstet für den nordischen Winter

Ihr Aussehen ähnelt jenem der Przewalski-Pferden – falbfarben, mit dunklem Aalstrich und aufgerichteter Mähne. Araber wurden später vereinzelt eingekreuzt, um die Fjordpferde etwas leichter und sportlicher zu züchten. Von der Körpergrösse her gehören sie zu den Ponys, da sie aber kräftiger und schwerer sind, wird trotzdem oft von Pferden gesprochen. 

Die Mähne ist markant. Sie ist dicht, zweifarbig und wird meist als Stehmähne geschnitten, wodurch der dunkle Aalstrich und die geschwungene Halslinie betont werden. Der Kopf ist ausdrucksstark, mit sanftem Blick, kleinen Ohren und einem eher geraden Profil.

Das Fell ist kurz, dicht und wetterfest – ideal für das nordische Klima. Das Winterfell ist länger und noch dichter.

Vielseitig einsetzbar

Fjordpferde tragen Reiterinnen und Reiter auf langen Wanderritten, ziehen Wagen und Schlitten und werden häufig in der Hippotherapie oder beim Voltigieren eingesetzt. Aufgrund ihrer Ruhe und Gutmütigkeit sind sie ideale Familien- und Freizeitpferde. Mittlerweile sieht man die Ponys aber auch im Dressur- und Springsport. 

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Ihre Stärke liegt in ihrer Ausgeglichenheit, ihrer hohen Belastbarkeit und ihrer Fähigkeit, sich leicht an unterschiedliche Bedingungen anzupassen. Obwohl sie etwas störrisch sein können, eignen sie sich als Anfängerpferd. 

In Skandinavien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den USA sind sie verbreitet, aber auch in vielen anderen Ländern findet man Liebhaber dieser besonderen Rasse.

Weidehaltung oder Aktivstall

Fjordpferde sind pflegeleicht, genügsam und widerstandsfähig. Sie haben dichtes Schutzhaar und haben eine unkomplizierte Fütterung. Deshalb eignen sie sich für den Offenstall oder die Weidehaltung.