Schluchten sind beeindruckend und oft sagenumwoben. Verschiedene Schluchten sind Inhalt jahrhundertealter Sagen und Legenden. Die Stimmung in der Tiefe mit dem tosenden Wasser kann etwas Mystisches haben – deshalb lohnen sich Wanderungen durch oder rund um Schluchten. Wir werfen einen Blick in sechs Schluchten in verschiedenen Teilen der Schweiz. 

Cholerenschlucht Adelboden im Kanton Bern 

Die Cholerenschlucht bei Adelboden ist eine Schlucht par excellance. Die steile hundert Meter lange Schlucht bietet ein grandioses Naturschauspiel. Die Wege sind mit Brücken und Treppen ausgebaut. Die Felsschlucht hat Windungen, Wasserfälle und Wassermühlen. Am eindrucksvollsten ist es, wenn man die Schlucht von unten nach oben betritt. Es gibt unterschiedliche Wanderungen rund um die Cholerenschlucht. Von Adelboden aus hat man ungefähr eine Stunde bis zur Schlucht.  

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Verenaschlucht Solothurn 

Die Verenaschlucht bei Solothurn ist einen Ausflug wert – nicht nur die Schlucht ist beeindruckend, sondern sie ist auch von einer Legende umwogen. Die heilige Verena soll vor rund 1700 Jahren als Einsiedlerin oberhalb dieser Schlucht gelebt haben. Seit dem 15. Jahrhundert ist die Eremitage des heiligen Martin und der heiligen Verena fast durchgehend von einem Einsiedler, seit dem Jahr 2009 auch von Einsiedlerinnen, besetzt. Um zur Schlucht zu gelangen, muss man durch die gesamte Altstadt zur Martinskapelle. Hinter dieser befindet sich der südliche Schluchteingang. Zurück kann man wieder durch die Schlucht oder nimmt ein Teil des Meditationsweges und geht oben um die Schlucht rum. Man macht ungefähr sieben Kilometer und braucht dafür zwei Stunden.  

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Rheinschlucht im Kanton Graubünden 

Die Rheinschlucht oder auch Ruinaulta gehört zu den eindrucksvollsten Landschaften der Alpen. Rund um die Schlucht des längsten Flusses der Schweiz gibt es die verschiedensten Wanderungen. Eine führt von Flims durch die Schlucht zwischen Reichenau und Ilanz bis zum Bahnhof in Versam-Safien. Auf der rund zweieinhalbstündigen Wanderung kommt man am Caumasee vorbei und kann auf der Aussichtsplattform «Il Spir» bei Conn die Sicht auf die Rheinschlucht geniessen. Der Abstieg in die Schlucht ist relativ steil, danach kann man dem Rhein folgen bis zur Zugstation Safien-Versam. 

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Illgraben im Kanton Walllis 

Der Illgraben im Kanton Wallis überragt das Rhonetal. Dieser Felskessel ist im 14. Jahrhundert durch einen Bergsturz aufgrund von Erosion entstanden. 1500 Meter in die Tiefe geht der Graben, der grösstenteils aus Quarzit, Kalkablagerungen und Dolomit besteht. Der Graben ist von Chandolin aus in einer Stunde Fussmarsch in der Richtung Ponchet zu erreichen. Da es der Ort mit den meisten Murgängen in der Schweiz ist, ist es wichtig, die Wetterverhältnisse im Voraus zu checken – bei schlechtem Wetter ist Vorsicht geboten.  

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Schöllenenschlucht im Gotthardgebiet 

Die Schöllenenschlucht mit der sagenumwobenen Teufelsbrücke befindet sich am Eingang des Urserntals in der Gotthardregion im Kanton Uri. Inmitten der Steilwände befinden sich historische Wege, die seit langer Zeit der Ausgang für die Alpenüberquerung und den Weg in den Süden waren. Um das Jahr 1200 wurden in der Schöllenenschlucht die ersten zwei Holzbrücken gebaut – die Twärrenbrücke und der Stiebender Steg, später auch Teufelsbrücke genannt. So musste die Schlucht der Reuss nicht mehr mühsam umgangen werden. Die Legende rund um die Teufelsbrücke beginnt mit der Mühe der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Region eine Steinbrücke in der Schöllenenschlucht zu bauen. Der Landammann soll gerufen haben «Da soll doch der Teufel eine Brücke bauen». Dieser sei erschienen, doch die erste Seele, die die Brücke überquerte, solle ihm gehören. Die Urner veräppelten ihn aber und schickten einen Geissbock über die Brücke. 

Die Schöllenenschlucht hat einen Rundweg von rund 30 Minuten, von welchem man einen Blick in die Tiefe der Schlucht der Reuss nehmen kann.  
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Aareschlucht im Kanton Bern 

Die Aareschlucht im Berner Oberland wurde vor Jahrtausenden vom Aaregletscher und der Aare geformt. Auch an heissen Tagen ist die Schlucht mit ihren Gletschermühlen und Kalksteinformationen ein erfrischendes Ausflugsziel. Durch die Schlucht gehen gut begehbare Stege und Tunnel, die es einem ermöglichen dem Naturphänomen ganz nah zu sein. 

Die Schlucht ist durch den Eingang West täglich von 08:30-17.39 geöffnet. Der Eingang Ost, Seite Innertkirchen, ist ab dem 18.Mai geöffnet. 

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