Der Zoo Zürich hat das Baugesach für eine Savannenlandschaft eingereicht, in welcher er Giraffen, Zebras, Nashörner, Antilopen, Zebus und Strausse halten will. Mit einer Fläche von über 40'000 Quadratmetern soll die Lewa-Savanne die grösste Anlage im Zoo Zürich werden. Entstehen soll sie im bisher noch nicht genutzten Gelände beim Kaeng Krachan Elefantenpark.

Die genauen Kosten für die geplanten Tierunterkünfte sind noch nicht bekannt, dürften sich aber im zweistelligen Millionenbereich bewegen. Aufgrund der grossen einbezogenen Flächen würden noch detaillierte Studien ausgearbeitet, schreibt der Zoo. Die Anlage soll, wie alle bisherigen Projekte für Tieranlagen, vollständig durch Spenden finanziert werden. Mit dem Bau soll in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres begonnen werden. Die Eröffnung ist für 2020 geplant.

Giraffen auf dem Schiff geschlachtet
Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre konnten im Zürcher Zoo Giraffen bewundert werden. Eines der Tiere steht nun ausgestopft im Zoologischen Museum der Universität Zürich. Der letzte der Paarhufer war 1956 gestorben, wie Zoo-Direktor Alex Rübel auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

Damals waren bereits neue Tiere in Kenia bestellt. Doch noch während der Überfahrt nach Europa wurden sie auf dem Schiff geschlachtet – auf Anordnung des eidgenössischen Veterinäramts. Dieses hatte befürchtet, dass mit den Giraffen die Maul- und Klauenseuche eingeführt werden könnte. Die Schlachtung löste laut Rübel ein Gerichtsverfahren aus, das sich über Jahre hinzog und schliesslich zu Ungunsten des Zoos entschieden wurde. Später sei dann auf die Haltung von Giraffen verzichtet worden, weil das Gehege nicht mehr den Anforderungen entsprochen habe, sagte der Zoo-Direktor.

An Naturschutzprojekt gekoppelt
Wie der Masoala-Regenwald und der Kaeng-Krachan-Elefantenpark ist auch die neu geplante Lewa-Savanne eng an ein Naturschutzprojekt gekoppelt. Seit 1998 unterstützt der Zoo Zürich die Lewa Wildlife Conservancy in Kenia. Das Reservat im Gebiet des Mount Kenya Nationalparks gehört zum Unesco-Welterbe. Der Zoo Zürich hilft unter anderem bei der Finanzierung von Ausrüstung und Löhnen der Wildhüter, beim Bau von Wanderkorridoren für Wildtiere und bei Umsiedlungen von Nashörnern. Dank des guten Schutzes habe Lewa im vergangenen Jahr kein einziges Nashorn an Wilderer verloren, hält der Zoo Zürich fest.