Die Reparatur und Neugestaltung der Wolfsanlage kosteten rund 230'000 Franken. Zusammen mit anderen Schäden an den Anlagen für Bär, Wisent, Luchs und Wildschwein sowie an Wegen und Leitsystemen rechnen die Tierparkverantwortlichen mit einem Gesamtschaden von etwa 500'000 Franken.

Burglind fällte über fünfzig grosse, teils kerngesunde Bäume. Weitere fünfzig Bäume mussten wegen mangelnder Standfestigkeit aus Sicherheitsgründen gefällt werden, wie der Tierpark Dählhölzli am Donnerstag mitteilte.

Gefahr durch grosse Bäume
Grosse Eichen und Buchen hatten die sehr stabilen Einzäunungen der Bären gleich an mehreren Stellen zerquetscht. Auch die Umzäunung der Wolfsanlage wie das gesamte Gelände der Wölfe war zerstört. Dank dem beherzten Eingreifen von Tierparkmitarbeitenden konnten alle Besucher in Sicherheit gebracht werden.

Das von Burglind verwüstete Wolfsgelände wurde nun neu modelliert und bepflanzt, damit die Tiere auch Rückzugsmöglichkeiten haben. Insgesamt 45 grosse Bäume sowie Sträucher und Büsche wurden angepflanzt.

Tierparkdirektor Bernd Schildger sagte am Donnerstag vor Ort am Rand eines Medienanlasses, für etwa die Hälfte des Schadens kämen die Versicherungen auf. Die andere Hälfte decke der Tierpark aus Rückstellungen und aus dem laufenden Budget. Die Wolfsanlage des Berner Tierparks war 2013 eingeweiht worden.

Bei Sturm bleibt Wolf im Revier  
Für etwas Aufregung sorgten Anfang Januar die Nachrichten von der Zerstörung des Wolfgeheges, weil eine Zeit lang unklar blieb, ob alle sechs Wölfe in der Anlage geblieben seien. Tierpark-Angestellte hatte in einer ersten Zählung nur fünf Tiere gesichtet.

Schildger hat sich dazu in der letzten Ausgabe des «Bärn!Magazins» geäussert. Er schreibt in diesem Beitrag, aus Sicht der Wölfe sei es bei einem Sturm wie Burglind «extrem unvernünftig», das angestammte Revier zu verlassen. Für Wölfe sei es ein Leichtes, einem umstürzenden Baum auszuweichen.

Deshalb habe er «leicht unwirsch» reagiert, als ihn Medienschaffende gefragt hätten, was zu tun wäre, wenn ein Wolf durch Bern streifen würde.

Auf die Frage, ob der 3. Januar für den Tierpark dramatisch gewesen sei, antwortete Jürg Hadorn, der stellvertretende Direktor des Tierparks, allerdings klar mit Ja. Innert sieben Minuten seien 90 Prozent der Bäume zu Boden gegangen. Dies bei geöffneter Anlage, also bei Anwesenheit von Besuchern.

Weniger Sorgen als die Wölfe bereiteten die Bären den Tierpark-Angestellten deshalb, weil sich die Bären Anfang Januar im Winterschlaf befanden.