Am letzten Mittwoch hatte die Elefantenkuh Hoa im Leipziger Zoo ein Jungtier zur Welt gebracht. Doch das Elefantenbaby machte den Pflegern und Tierärzten grosse Sorgen. Es konnte nicht laufen und trank auch keine Milch selbständig.

Eine Röntgenuntersuchung zeigte schon am Tag darauf, weshalb: Das Elefantenkalb hatte - offenbar unmittelbar nach der Geburt - den rechten hinteren Oberschenkel gebrochen. Nach Rücksprache mit Spezialisten entschied die Zooleitung, raschestmöglich eine Operation durchzuführen.

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 Das Elefantenbaby steht bereits wieder auf eigenen Beinen.
 
Bild: Zoo Leipzig

Milch per Magensonde
Bei dem chirurgischen Eingriff wurde die Fraktur gerichtet und durch zwei Platten fixiert. Dann wurde das Kalb zurück ins Elefantenhaus gebracht, wo es aus der Narkose erwachte. Am Sonntag folgte dann das Aufatmen: Der Zoo meldete, dass sich das Tier anscheinend gut von der Operation erholt habe.

Gegenwärtig werde es intensiv von den Pflegern und vom Zootierarzt im Elefantenhaus betreut. Alle paar Stunden erhält die Kleine per Magensonde Milch, um sie bei Kräften zu halten. Mit Hilfe eines Bauchgurtes unternahm es bereits am Samstag erste Schritte und wirkte  sehr aufgeweckt.

«Wir sind mit der Entwicklung zufrieden, müssen aber betonen, dass die Kleine noch nicht über den Berg ist», sagte Zootierarzt Andreas Bernhard laut einer Mitteilung des Zoos. Im übertragenen Sinne habe der Patient die «Intensivstation» längst noch nicht verlassen.

Noch kein Besuch der Mutter
Mutter Hoa durfte noch nicht zu ihrem Jungtier. Laut den Zooverantwortlichen befindet sie sich aber in Sichtkontakt. In den nächsten Tagen werde eine Zusammenführung angestrebt. Bis dahin wird das Jungtier weiterhin rund um die Uhr von den Pflegern betreut.

Mit Beinbrüchen bei Jungelefanten gebe es sehr wenig Erfahrung, sagte Zoodirektor Jörg Junhold. «Wir sind froh, dass die bisherige Entwicklung so positiv verläuft. Allerdings sind wir weiter in Sorge, da noch ein weiter Weg vor uns liegt.»