Während eine Orang-Utan-Mutter ein Jungtier säugt, ist sie – zumindest theoretisch – nicht zeugungsfähig, weil sie in dieser Zeit keinen Eisprung hat. Auf Cahaya trifft diese Regel ganz offensichtlich nicht zu: Sie gebar am 4. Februar ein weiteres Jungtier, obwohl ihr letztes noch gar nicht flügge ist, wie der Zoo am Mittwoch mitteilte.

Mit der Geburt des Töchterchens Utu hat die Affen-Mutter eine anstrengende Doppelbelastung vor sich. Cahaya hat nun ein kleines Äffchen, das sich in ihrem Fell festkrallt und ein zweites, etwas grösseres Töchterchen, das schon herumspringt, aber immer noch beaufsichtigt und gesäugt werden muss.

Cahaya mit Baby Utu und Töchterchen Riang

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Der Nachwuchs sei nicht erwartet worden, schreibt der Zoo. Bisher habe im Zuchtprogramm die Empfehlung gegolten, dass die Pille zur Empfängnisverhütung erst 30 Monate nach der letzten Geburt verabreicht werden müsse. Diese Empfehlung muss angesichts des regen Liebeslebens der Zürcher Sumatra-Orang-Utans wohl überdacht werden. Der Zoo weiss auch nicht, wer der Vater des jüngsten Äffchens ist. In Frage kommen zwei Männchen.

Menschenaffen haben – ähnlich wie Menschen – eigentlich eine geringe Fortpflanzungsdynamik. Die Tragzeit ist mit fast neun Monaten lang, die Jungtiere entwickeln sich langsam und erreichen erst spät ihre Unabhängigkeit. Die Jungen werden mit etwa drei Jahren von der Milch entwöhnt, bleiben aber noch ein paar weitere Jahre bei der Mutter.