Ein Landarbeiter entdeckte am Mittwoch nahe der jüdischen Siedlung Jafit ein Krokodil. Ein Parkaufseher der Nationalparkverwaltung fing es danach ein, wie israelische Medien berichteten. Die palästinensische Bevölkerung und die israelischen Siedler reagierten gleichermassen besorgt auf den Fund, weil es in letzter Zeit nicht das erste Mal war, dass in der Gegend Krokodile gesichtet wurden. Verantwortlich gemacht wird eine Krokodil-Schaufarm nahe des Fundorts, in der hunderte Krokodile ein ungewisses Dasein fristen.

Schlachtung abgelehnt
Weil aufgrund der angespannten Lage im israelisch besetzten Westjordanland die Touristenzahlen sanken, ging die Farm pleite. Eine Erlaubnis zur Schlachtung der Tiere zum Verkauf ihres Leders wurde aus Gründen des Tierschutzes abgelehnt. Der Besitzer des bankrotten Freizeitangebots, Gadi Bitan, erklärte aber, das entdeckte Tier könne nicht aus seiner Farm entwichen sein, weil diese entsprechend behördlichen Vorschriften komplett versiegelt sei.

Dagegen sagte der Vorsitzende des Siedler-Rats im Jordantal, David Elhajani: «Es müssen dort noch schärfere Massnahmen ergriffen werden, um das Entweichen von Tieren zu verhindern.» Er verstehe allerdings die Verärgerung Bitans, weil ihm keine Ausnahmegenehmigung zur kommerziellen Schlachtung der Schautiere gegeben wurde. «Wie soll er denn irgendein Land finden, das bereit ist, tausend Krokodile aufzunehmen?»

Umzug nach Zypern geplant
Bitan versucht seit geraumer Zeit, mit seinen Krokodilen nach Zypern umzuziehen, um sie dort als Touristenattraktion anzubieten. Doch am dort vorgesehenen Standort regt sich ebenfalls starker Widerstand der benachbarten Gemeinden. Im Oktober wurde das Projekt sogar zum Thema im Umweltausschuss des zyprischen Parlaments.