Die Neuenburger Kantonspolizei geht davon aus, dass die vier Schlangen der Gattung Plattschwänze, die aus einer Ausstellung im Mycorama in Cernier (NE) verschwunden sind, von einem oder mehreren Reptilienkennern gestohlen wurden und nicht in die freie Natur entlassen wurden. Für die Bevölkerung bestehe kein Risiko, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda zu einem entsprechenden Bericht von Arcinfo.ch. Es seien keine besonderen Massnahmen getroffen worden.

«Diese Schlangen sind sehr giftig, aber nicht aggressiv. Wir fassen sie mit blossen Händen an», sagte Karim Amri, der Besitzer und Organisator der Ausstellung, zu Arcinfo.ch. Die Reptilien waren im Rahmen einer Ausstellung über «Geheimnisvolle Tiere» zu sehen. «Ich war die einzige Person in der Schweiz, die solche Schlangen besass», sagte Amri auf Anfrage der sda. Er habe die Bewilligung zur Haltung dieser Reptilien vor 17 Jahren erhalten. Die Tiere in der Schweiz wieder zu verkaufen, dürfte praktisch unmöglich sein.

Die Schlangen mit dem lateinischen Namen Laticauda sind eine Unterart der Giftnattern. Sie leben vorzugsweise in den warmen Küstengewässern Südostasiens. In der Schweiz könnten die Tiere in der freien Natur nicht länger als ein bis zwei Tage überleben, denn sie brauchen Temperaturen um die dreissig Grad.