Lamas und Alpakas kennt jeder. Doch die Begriffe «Vikunja» und «Guanako» dürften für manch einen Laien unvertraut klingen. Dabei sind die beiden Wildformen die Ahnen der domestizierten Neuweltkamele. Erst vor etwa 5000 Jahren wurden sie von den Andenvölkern zu Nutztieren herangezüchtet. Das Lama als Lasttier, das Alpaka hauptsächlich als Wolllieferant. 

Im Zoo Zürich kann diese «Evolution live» anhand aller vier Formen der südamerikanischen Kamele mitverfolgt werden. Und bei den Lamas und Alpakas bilden sich gerade neue «Patchwork-Familien». Die Beiden bisherigen Lamas im Zoo heissen «Jorge» und «Sara». Der Hengst steht mit seinen vier Jahren gerade in der Blüte seines Lebens und ist der 21-jährigen Stute oft etwas zu stürmisch, wie der Zoo in einer Pressemitteilung von Mittwoch schreibt.

Deshalb bekommt er nun zwei jüngere Artgenossinnen. «Xenia» und «Sorpresa» sind sechs und fünf Jahre alt und wurden gemäss dem Zoo von einem Kamelhof übernommen. Momentan müssen sie noch in der Quarantäne auf ihre Eingliederung in die Herde warten. Die erste Entwurmungskur habe nicht wie gewünscht angeschlagen, die Prozedur müsse wiederholt werden, aber bald dürfte der Tierarzt sie freigeben. Beim Eingliederungsprozess sei zwar mit etwas Spucke zu rechnen, doch sollte sie bei Lamas kein grosses Problem darstellen.

Ein neuer Mann im Frauenclub
Ebenfalls noch in der Quarantäne sitzt momentan «Brownie». Der einjährige Alpakahengst soll demnächst in eine regelrechte Grossfamilie eingeführt werden. Schon im Februar hat es dort nämlich Nachwuchs gegeben: Stute «Lucia» hat ein Stutfohlen zur Welt gebracht. Doch das ist nicht alles: Ende September wurden mit «Yauca» und «Jacky» zwei weitere wollige Weibchen geboren. 

«Brownie» wird künftig ganz allein mit den sechs Damen zurechtkommen müssen, sein fleissiger Vorgänger, «Rico», musste nämlich im Juni aus medizinischen Gründen eingeschläfert werden, wie der Zoo schreibt. Doch auch ohne «Mann im Haus» sind die Fohlen gut drauf und können bei ihren Luftsprüngen und beim Rumtollen beobachtet werden.