Schon länger suche man einen zweiten Bullen, sagte Kurator Robert Zingg zu einer Meldung des «Tages-Anzeigers» vom Freitag. Der 44-jährige Maxi gehe zwar «noch nicht in Rente», aber der Zoo wolle vermeiden, «dass er sich mit seinen Töchtern verpaart». Die neue Elefantenanlage sei entsprechend konzipiert.

Elefantenmännchen werden laut Zingg zwar mit zehn, zwölf Jahren geschlechtsreif. Die soziale Reife für die Gründung einer Familie erlangten sie aber viel später. Dazu brauche es «ein gewisses Alter und eine gewisse Dominanz», über die Bullen im Freiland mit etwa 20 oder 25 Jahren verfügen. Bis Thai zur Zucht beitragen kann, dürfte es also noch dauern.

Vergebliche Suche nach älterem Bullen
Der Zoo hätte deshalb eigentlich einen älteren Bullen bevorzugt. Man habe diverse Elefanten angeschaut. In Heidelberg hätte es ein geeignetes Tier gegeben, dessen Besitzer wollte ihn aber zurück. Und auch in Polen kenne man «einen sehr schönen, noch etwas älteren Bullen». Aber ein Zoo entscheidet nicht allein. Er ist Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP). Das Zuchtprogramm für die Asiatischen Elefanten werde in Rotterdam geführt, sagte Zingg. Der Zoo melde seine Wünsche und Bedürfnisse an, und der Zuchtbuchführer mache dann Vorschläge. Am Ende muss es laut Zingg für alle Beteiligten und für das Zuchtziel stimmen.

Wann Thai in Zürich einzieht, ist noch offen. Und unklar ist auch, wie lange er bleibt. Es sei nicht sicher, ob er lebenslänglich bleiben könne, sagte Zingg. Im Unterschied zu Maxi, der schon seit 1981 im Zoo Zürich lebt, würden Bullen künftig wohl «mehr wandern». Bleibt ein Bulle sehr lange an einem Ort, droht eine Verpaarung mit den eigenen Töchtern. Im Zoo Zürich leben drei Töchter von Maxi. Die älteste, Chandra, ist zwölfjährig; die Jüngste ist Baby Omysha, die am 17. Juni zur Welt gekommen ist.