Speziell an den Wäldern rund um Neudorf ist, dass sie sehr feucht sind und sich dort deswegen seltene Pflanzen und Tiere angesiedelt haben. Wie die Dienststelle Landwirtschaft und Wald am Dienstag mitteilte, hat der Kanton mit 32 Grundeigentümern, die im Besitz von 58 Waldparzellen sind, einen Vertrag für ein Sonderwaldreservat abgeschlossen.

Zu den Waldeigentümern gehören neben Privaten auch die Gemeinde und die Korporation Beromünster oder das Stift St. Michael. Das Reservat umfasst die Wälder Moretalerwald, Chegelwald, Wiholz und Vogelmoos-Herlisbergerwald.

Gezielte Eingriffe
Im Gegensatz zu einem Naturwaldreservat werden in einem Sonderwaldreservat Flora und Fauna nicht ganz sich selbst überlassen. Zur Förderung der Biodiversität würden gezielte Eingriffe unternommen, teilte die Dienststelle mit. Dazu gehörten etwa die Pflanzung von standortgerechten Bäumen oder der Bau von Waldweihern.

Auf den vernässten Böden rund um Neudorf gebe es viele schweizweit besonders schützenswerte Waldgesellschaften, teilte die Dienststelle mit. Sie nennt den Traubenkirschen-Eschenwald, den Seggen-Schwarzerlen-Bruchwald oder den Föhren-Birken-Bruchwald. Weiter gibt es dort Laichgebiete von nationaler Bedeutung für Amphibien wie Grasfrosch (Rana temporaria), Erdkröte (Bufo bufo) oder Bergmolch (Ichthyosaura alpestris). Als botanische Besonderheit wird in der Mitteilung der Strauss-Gilbweiderich hervorgehoben.