Der Exoplanet Wolf 1061c hat rund vier Mal soviel Masse wie die Erde. Das Team um Duncan Wright von der Universität von New South Wales hat seine Entdeckung beim Fachblatt «The Astrophysical Journal Letters» eingereicht. Der Heimatstern (Katalognummer Wolf 1061) des neu entdeckten Planetensystems liegt 14 Lichtjahre von der Sonne entfernt im Sternbild Schlangenträger. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt.

Wolf 1061 ist ein roter Zwergstern, der deutlich kleiner und kühler ist als unsere Sonne. Die Astronomen entdeckten insgesamt drei Planeten bei dem roten Zwerg, die ihn jeweils in 5, 18 und 67 Tagen umkreisen. Sie haben mindestens 1,4 Mal, 4,3 Mal und 5,2 Mal soviel Masse wie unsere Erde.

«Es handelt sich um einen besonders aufregenden Fund», erläuterte Wright in einer Mitteilung der Hochschule. Alle drei Planeten hätten eine ausreichend niedrige Masse, um aus Gestein zu bestehen und eine feste Oberfläche zu besitzen. Der mittlere Planet, Wolf 1061c, sitze «in der habitablen Zone, wo flüssiges Wasser - und vielleicht sogar Leben - existieren könnte.» Hinweise auf Leben fanden die Wissenschafter aber nicht.

Flüssiges Wasser gilt als Grundvoraussetzung für Leben, wie wir es kennen. Auf dem inneren Planeten von Wolf 1061 - Wolf 1061b - ist es dafür zu heiss, auf dem äusseren - Wolf 1061d - zu kalt.

Solider Nachweis
Astronomen haben bereits mehrere potenziell bewohnbare Planeten in unserer unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft entdeckt. Keiner davon liegt den australischen Angaben zufolge jedoch so nah wie Wolf 1061c.

Zwar hatten Mitglieder desselben Forscherteams 2012 über einen möglichen Planeten in der bewohnbaren Zone des nur 12 Lichtjahre entfernten Sterns Tau Ceti berichtet. Es sei aber unklar, ob es sich bei den damals entdeckten Signalen tatsächlich um Planeten handle, erläuterte Ko-Autor Robert Wittenmyer, der an beiden Untersuchungen beteiligt war. Bei der Entdeckung des Planetensystems um Wolf 1061 handle es sich um einen soliden Nachweis.

Anzeichen für ausserirdisches Leben haben Astronomen bislang nirgends entdeckt. Das Team um Wright und Wittenmyer hofft nun, dass die Planeten von Wolf 1061 auf ihrer Umlaufbahn von der Erde aus gesehen regelmässig vor ihrem Heimatstern vorbeiziehen.

Dann würde der Stern die Planetenatmopshären von hinten durchleuchten. «Damit könnte es künftig möglich sein, die Atmosphären zu untersuchen um herauszufinden, ob sie förderlich für Leben sind», erläuterte Wittenmyer.

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