Ein Ziel hat die Guerilla-Werbeaktion am letzten Wochenende definitiv erreicht: Sie hat medial für mächtig Aufsehen gesorgt. Allerdings sorgte sie auch bei Behörden und Naturschützern für rote Köpfe. Denn laut dem Plakat soll inmitten des Naturschutzgebietes ein «Bellevue am Greifensee» entstehen, ein «exklusiver Wohngenuss mitten in der Natur». Alles nur ein PR-Gag, stellte sich heraus

Mehrarbeit für die Behörden
Der Schuss ging aus Sicht diverser Behördenvertreter nach hinten los. Gegenüber «tele züri» beklagte Gemeindepräsidentin Monika Keller, sei von Anwohnern der Gemeinde mit Fragen überhäuft worden. Und Frank Auderset vom Verband zum Schutz des Greifensees liess sich in den Medien mit den Worten zitieren, er habe am Samstag in seiner Freizeit fünf Stunden lange Fragen beantworten müssen, nachdem die Aktion laut dem «Zürcher Oberländer» die Gemüter zur Weissglut getrieben habe. Naturschützer, Anwohner und Spaziergänger waren über die heimliche PR-Aktion alles andere als amüsiert.

Auf Nachfragen der Medien spielte das Amt für Landschaft und Natur die Sache herunter: Immerhin habe die Werbaktion ihre Wirkung entfaltet, indem sie mit einem geringen Budget eine grosse Reichweite erzielte, hiess es. Doch der Wirbel wurde so gross, dass die Werbeaktion vor ein paar Tagen vorzeitig beendet wurde.

Medienkonferenz heute um 09.30 Uhr
Das Aufsehen, welches die Aktion nach sich zog, hat die Verantwortlichen offensichtlich auch dazu bewogen, heute um 9.30 Uhr zu einer Medienkonferenz in Zürich einzuladen. Unter dem Motto «Wohnresidenz im Naturschutzgebiet? – Zum Glück nicht!» äussern sich Regierungspräsident Markus Kägi, Vorsteher der Baudirektion, und Ursina Wiedmer, Leiterin der Fachstelle Naturschutz im Amt für Landschaft und Natur zur Aktion. Thema der Information ist zudem das Jubiläum «75 Jahre Natur- und Landschaftsschutz», das ob der Guerilla-Werbeaktion fast etwas in Vergessenheit geraten ist.

«Tierwelt online» berichtet von der Konferenz.