Am frühen Nachmittag habe es eine Reihe kleinerer Beben gegeben, die sehr schnell nacheinander und mit steigender Intensität aufgetreten seien, sagte die Koordinatorin für Naturgefahren der isländischen Wetterbehörde Vedurstofa, Kristín Jónsdóttir, am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Leiter des Zivilschutzes, Vídir Reynisson. Eine vulkanische Eruption habe nicht begonnen, zu ihr könne es aber im Laufe der nächsten Stunden oder Tage kommen.

Keine grosse Gefahr für de Bevölkerung
Eine grosse Gefahr für die Bevölkerung besteht nach Ansicht der Experten nicht. Es ist demnach auch unwahrscheinlich, dass der Luftverkehr betroffen sein wird. Die Isländer rechnen zwar mit Lavaströmen, jedoch nicht mit einer solch dramatischen Lage wie beim Ausbruch des Eyjafjallajökulls im Jahr 2010. Dieser hatte damals über einen längeren Zeitraum den internationalen Flugverkehr lahmgelegt.

Die unterirdischen vulkanischen Aktivitäten auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik spielen sich derzeit vor allem zwischen den Bergen Litli Hrútur und Keilir ab. Experten haben die Gegend per Hubschrauber nach sichtbaren Anzeichen für eine Eruption abgesucht, bislang aber nichts entdeckt. In Grindavík – der Ortschaft, die möglicherweise am ehesten von einer Eruption betroffen sein könnte - leben rund 3300 Menschen. Es gilt jedoch derzeit als unwahrscheinlich, dass der Ort evakuiert werden muss.