Sauberes Wasser will niemand missen. Doch die Reinigung der Abwässer ist aufwändig. Heikel für Mensch und Umwelt wird es, wenn eine Abwasserreinigungsanlage (ARA) an ihre Grenzen kommt. Das ist in Liedertswil BL der Fall. Der Landrat stellt am Donnerstag fest, dass die dortige ARA mitunter überfordert ist. Zudem könnten gesetzliche Einleitbedingungen nicht immer vollständig eingehalten werden.

Abwässer der an der ARA Liedertswil angeschlossenen Liegenschaften werden daher künftig in der ARA Frenke 2 in Niederdorf gereinigt. Dadurch sollen Betriebssicherheit und Reinigungsleistung erhöht werden.

Neuer Ableitungskanal
Der Bau eines neuen Ableitungskanals soll im laufenden Jahr im Rahmen nötiger Strassensanierungsarbeiten des Tiefbauamts durchgeführt werden. Daher war er dem Landrat als dringliche Massnahme vorgeschlagen worden, auch wenn die Kosten noch nicht in der gewünschten Genauigkeit ermittelt worden seien. Derzeit liege die Kostengenauigkeit bei plus/minus 30 Prozent.

Die Regierung hatte mit der Vorlage ursprünglich 2,9 Millionen Franken beantragt. Die vorberatenden Umweltschutz- und Energiekommission des Landrats senkte den Betrag indes in Absprache mit dem Amt für Industrielle Betriebe um 300'000 Franken.

Weitere Anlagen müssen aufgehoben werden Einleitbedingungen könne nicht immer gewährleistet werden Die ARA Liedertswil reinigt das Abwasser von rund 160 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie von einzelnen Gewerbebetrieben. Sie war 1968 in Betrieb genommen und 2002 ausgebaut sowie mit einem Mischwasserbecken erweitert worden.

Bereits Anfang 2017 hatte der Landrat die Aufhebung von vier lokalen Abwasserreinigungsanlagen beschlossen. Gemäss Vorlage betreibt das Amt für Industrielle Betriebe neben sechs regionalen Abwassereinigungsanlagen derzeit 22 lokale ARA. Es sei davon auszugehen, dass weitere aufgehoben werden müssen.