Am Dienstag berichtete «Tierwelt online» über die Verzweiflung von Englands Schweinebauern. Weil Fachkräfte fehlen, unter anderem als Folge des des Brexits, ist die Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette teilweise zusammen gebrochen. So müssen wohl bald 120'000 gesunde Tiere getötet werden. 

Was mit ihnen geschehen könnte, wird in den Medien und bei Tierschutzotzganisationen derzeit eifrig diskutiert. «Die Zeit» etwa schrieb am 14. Oktober, dass die Tiere einfach auf dem Müll landen könnten, statt auf dem Teller. Von «Schweinen, die für die Mülltonne getötet werden», berichtete kurz darauf auf «Stern.de». Kurzum, ob sie verbrannt oder sonst entsorgt würden, ist offen. Ziemlich sicher ist indes, dass die Tiere nicht in der Nahrungskette – und somit auf dem Teller – landen, sollte es zu Massentötungen kommen. 

Fallende Zölle, steigende Ängste

Für die englischen Landwirte kommt es nun noch dicker. Auch dieses Thema bereitet den britischen Schaf- und Rinderzüchtern Kopfzerbrechen: Nach mehr als eineinhalb Jahren haben sich der britische Premierminister Boris Johnson und die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern auf ein Freihandelsabkommen zwischen Grossbritannien und Neuseeland verständigt.

Gegenüber «sda Reuters» sagte Johnson: «Dies ist ein grossartiges Handelsabkommen für das Vereinigte Königreich, das unsere langjährige Freundschaft mit Neuseeland festigt und unsere Beziehungen zum indopazifischen Raum stärkt». 

Weniger euphorisch sehen es die Landwirtschaftsverbände Englands. Denn die Zölle auf 97 Prozent der Export-Produkte beider Länder werden abgeschafft, sobald der Vertrag in Kraft tritt. Die Schaf- und Rinderzüchter befürchten, dass zollfreie Fleischimporte sie benachteiligen könnten. Doch das Abkommen ist unter Dach und Fach und die Ungewissheit grösser denn je.