In der Schweiz sind weitere Rindfleischprodukte mit nicht deklariertem Pferdefleisch aufgetaucht: 5 der 247 untersuchten Rindfleischerzeugnisse enthielten bis zu 8 Prozent Pferdefleisch.

Für die Gesundheit der Konsumenten sei dies aber unbedenklich, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Es hatte in den vergangenen Wochen in Zusammenarbeit mit den Kantonschemikern flächendeckend 364 Proben untersucht. Eine der 117 Pferdefleischproben enthielt dabei geringe Mengen eines Tierarzneimittels.

Diese Probe war laut BAG bereits seit Anfang März bekannt. Damals hatten Berner Chemiker Schmerzmittel in einem Pferde-Entrecôte aus Kanada gefunden. Bei einer Routineuntersuchung von 30 Proben fanden sie Rückstände des Medikaments Phenylbutazon.

Die Untersuchungen in der Schweiz erfolgten analog zum Kontrollprogramm der EU, das lanciert wurde, nachdem in mehreren Ländern nicht deklariertes Pferdefleisch in Rindfleischprodukten nachgewiesen worden war.

Bis zu 8 Prozent Pferdefleisch
Insgesamt wurden in der Schweiz 247 Proben auf Tierarten analysiert. In 5 davon wurden 2,3 bis maximal 8 Prozent an nicht deklariertem Pferdefleisch entdeckt. In drei Fällen wurde das Produkt bereits vom Markt genommen, wie Michael Beer, Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit beim BAG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Dabei handle es sich um Wurstwaren und andere Fertigprodukte.

Bei den zwei weiteren positiven Proben sei der zuständige Kantonschemiker in Kontakt mit den Herstellern. Weil nicht alle Produkte auf dem Markt untersucht worden seien, dürfe er die Namen der betroffenen Produkte nicht nennen, sagte Beer. «Dies würde den Markt verzerren.»

Bei der Stichprobe hätten sich die Kantonschemiker jedoch auf Rindfleischprodukte konzentriert, bei denen ein besonderes Täuschungspotenzial vorhanden sei. «Wir untersuchten beispielsweise nicht Bündner Fleisch, sondern Fertigprodukte», sagte Beer.

Zudem wurde Pferdefleisch bei den Einfuhrkontrollen an der Grenze vermehrt auf Medikamentenrückstände untersucht. Die Proben waren jedoch alle in Ordnung.

EU diskutiert weitere Massnahmen
Die EU ist daran, alle Untersuchungsresultate des Kontrollprogramms im europäischen Raum zusammenzutragen. Das BAG hat die Schweizer Daten ebenfalls an die Europäische Kommission weitergeleitet. Ende April werden die Ergebnisse sowie weitere Massnahmen auf EU-Ebene diskutiert.

Obwohl die Resultate des Schweizer Kontrollprogramms kein besonders negatives Bild abgeben, werden die Kontrollen auf Tierarten und Arzneimittelrückstände durch die Kantonschemiker im Rahmen der üblichen Stichproben weitergeführt.