Zwar sind 90 Prozent der Kosmetika in Neuseeland importiert, doch der Entscheid der Regierung ist als klares Zeichen zu verstehen: Schminke und andere Schönheitsprodukte sollen in diesem Land nicht mehr an Kaninchen und Meerschweinchen getestet werden. Dies teilte der zuständige Minister als Antwort auf einen Antrag der Grünen Partei mit, wie der «New Zealand Herald» berichtet.

Die grüne Abgeordnete Mojo Mathers hatte ursprünglich noch einen Schritt weiter gehen wollen. Sie schlug vor, dass neuseeländische Hersteller keine Inhaltsstoffe mehr verwenden dürfen, die an Tieren verwendet werden. Doch die Regierung befürchtete, dass damit Medikamente verboten würden, von denen Neuseeland abhängig ist. Trotzdem zeigte sich Mathers glücklich über der Reaktion der Regierung.

Es ist der zweite Erfolg für Tierschützer innert eines Jahres. Als 2014 synthetische Drogen kurzzeitig legal waren, hatte die Regierung auf Druck der Öffentlichkeit das Testen von Drogen an Tieren verboten. Das nächste Ziel der Tierschützer ist es nun, auch Importe von Kosmetika, die an Tieren getestet wurden, zu verbieten.

EU hat strenges Verkaufsverbot
In der Schweiz sind Tierversuche für Kosmetika grundsätzlich verboten. Zwar sind in speziellen Fällen Ausnahmen möglich, gemäss dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen war dies aber im Jahr 2013 nie der Fall. Die Tierversuchsstatistik 2014 liegt noch nicht vor. Tierschützer kritisieren aber, dass manche Inhaltsstoffe von Kosmetika an Tieren getestet wurden.

In der EU gilt seit März 2013 nicht nur ein Testverbot, sondern auch ein Verkaufsverbot für Kosmetika, die an Tieren getestet wurden.