Erst seit Kurzem war der kleine Ochuko gross und genug, mit seiner Herde die Aussenanlage zu erkundigen. Als er nämlich am 1. Dezember 201z im Basler Zolli das Licht der Welt erblickte, wog er nur vier Kilogramm. Dies war für ein männliches Jungtier aussergewöhnlich leicht, schrieb der Zoo Basel in einer Medienmitteilung. Danach sei er aber kräftig gewachsen und habe aufgeholt, so dass er seit einer Woche der Herde auf die Aussenanlage folgte.

Dort geschah dann gestern auch das Unglück – am gleichen Tag, an dem der Zolli das Junge der Öffentlichkeit vorstellte. Was genau passiert sei, wisse man nicht, teilt der Zoo heute mit. Die Kudus hätten sich aus einem nicht ersichtlichen Grund erschreckt, worauf die ganze Herde in den Stall gerannt sei – mit ihnen Ochuko. Der Kleine habe sich dabei aber in einem Sichtschutz aus Ästen verheddert. Nach einer Weile sei er wieder aufgestanden und habe Wasser getrunken. Trotz den Bemühungen der Tierärzte und den guten Anzeichen verstarb Ochuko dann aber am Abend. «Das Bedauern im Zoo Basel ist gross», heisst es in der Mitteilung. Das Institut für Tierpathologie in Bern untersuche nun, was schlussendlich die Todesursache gewesen sei.

Die Eltern von Ochuko waren die fünfjährige Cony und der ebefalls fünfjährige Leopold. In den Wochen nach seiner Geburt sei das Antilopenbaby für das Publikum kaum zu sehen gewesen, weil es sich im Stroh versteckt hielt und von Cony regelmässig zum Säugen besucht wurde. Dieses Verhalten ist für sogenannte Ableger-Arten typisch: Die Mutter versteckt das Junge im Gras, während sie auf Nahrungssuche geht.          

Leopold sei derzeit nicht bei der Herde, wie der Zoo Basel schreibt. Der Grund dafür sei Namib, der 2016 geborene ältere Bruder von Ochuko («Tierwelt Online» berichtete). Dieser sei mittlerweile zu einem Teenager herangewachsen und mache seinem Vater Konkurrenz. Namib werde den Zoo Basel aber in den nächsten Monaten verlassen, womit Leopold dann wieder zur Gruppe stossen könne.   

Okapi ist abgereist  
Neben dem tragischen Tod von Ochuko hat es noch weitere Veränderungen im Basler Antilopenhaus gegeben: Nuru, das junge Okapi, reiste nach Belgien, wo es im Zoo von Antwerpen eine neue Heimat gefunden hat. Nuru, ein Männchen, war das erste Okapijunge seit elf Jahren, das in Basel zur Welt kam («Tierwelt Online» berichtete). Er sei ein aussergewöhnlich kräftiger und neugieriger Junge.  

Während die Nachzucht von den mit den Giraffen verwandten Okapis in Zoos recht heikel ist, scheinen Kleine Kudus fortpflanzungsfreudiger zu sein. Seit 1956 wird die Antilopenart in Basel gezüchtet. Kleine Kudus sind sehr scheu und schreckhaft, weshalb der Zolli seine Besucher dazu anhält, sich im Antilopenhaus möglichst ruhig zu verhalten. In der Natur findet man Kleine Kudus in Ostafrika, allerdings sind ihre Bestände dort zurückgegangen und sie werden von der Weltnaturschutzunion IUCN mittlerweile auf der Roten Liste als «potentiell gefährdet» gelistet. Es seien vor allem Wilderei, Jagd und Lebensraumverlust, die ihnen das Leben schwer machen.