Die drei Bären weilen seit Anfang April im Juraparc in Vallorbe. So bleibt ihnen Baulärm erspart: Zum einen musste die Mauerkrone im 2009 eröffneten Bärenpark bereits saniert werden, weil bei deren Erstellung nicht frostbeständiger Beton verwendet wurde. Zum anderen wird nach langem Hin und Her nun ein Behindertenlift montiert.

Der Tierpark Bern nutzt die Abwesenheit der Bären auch, um die grosse Anlage oberhalb der Aare tierfreundlicher zu gestalten. So wurden Anfang Mai 500 Sträucher, Büsche und Bäume gepflanzt, die den Park begrünen und den Bären Rückzugs- und Schattenplätze bieten.

Weiter wurde aus Baumstämmen eine kleine Plattform gebaut. Von hier haben die Bären inskünftig eine vorzügliche Sicht auf Aare und Altstadt, wie sich am Mittwoch bei einer Medienbesichtigung zeigte.

Geplant sind auch noch Kletterbäume, Wendesteine und ein kleiner Flachwasserbereich als Ergänzung zum Bassin, das die Bären bereits bisher rege benutzten. Im Bassin können sie baden, im Flachwasserbereich «chosle», wie Jürg Hadorn, stellvertretender Direktor des Tierparks, erläuterte.

Enttäuschte Touristen
Touristen strömen zurzeit wie jeden Sommer in grosser Zahl zum Bärenpark, dem Berner Wahrzeichen. Natürlich seien sie zunächst enttäuscht, wenn sie feststellten, dass gar keine Bären da seien, berichtete Gemeinderat Reto Nause.

Sie zeigten aber viel Verständnis, wenn man ihnen erkläre, dass Finn, Björk und Ursina aus Rücksicht auf das Tierwohl in die Sommerferien geschickt worden seien. Den Bären gehe es gut in Vallorbe, dort könnten sie zurzeit in der Hitze auch baden - anders als im Bärenpark, wo das Wasser aus dem Bassin abgepumpt wurde.

Wie ein Bär im Graben
Der Bärenpark-Besuch sei für Touristen trotzdem interessant, betonte Nause. Denn der Grosse Graben ist tagsüber frei zugänglich - so könne sich jedermann einmal wie ein Bär in alten Zeiten fühlen.

Der Grosse Graben wird normalerweise nach wie vor von den Bären genutzt: Sie halten sich jeweils dort auf, wenn die Tierpfleger im Bärenpark Futter verstecken und Unterhaltsarbeiten erledigen.

Massnahmen auf der Nydeggbrücke
Die Rückkehr aus Vallorbe ist für Ende September vorgesehen. Im Herbst soll dann mit Sicherungsmassnahmen auf der südlichen Brüstung der Nydeggbrücke begonnen werden. In der Vergangenheit sei es immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen, weil Eltern ihre Kindern auf die Brüstung setzten, berichtete Nause.

Deshalb werden auf dem Geländer der Brücke nun Vierkantprofile montiert, wie sie bereits beim alten Bärengraben verwendet werden. Geplant ist, dass die Sicherungsarbeiten spätestens nächsten Frühling abgeschlossen sind.

Bis dahin appelliere die Stadt an die Vernunft von Eltern und Angehörigen, die Kinder in keinem Fall aufs Geländer zu setzen, sagte Nause.