«Wir beendeten die Massnahme, weil es keinen Sinn macht, Tiere zu schützen, und am Ende sind alle tot», erklärte am Donnerstag Bernd Schildger, der Direktor des Berner Zoos, auf Anfrage. Er ergänzte damit eine Mitteilung des Tierparks. Auf Nachfrage von «Tierwelt Online» sagte er ausserdem, dass die Flamingos eigentlich gar nicht unter die Massnahme des Bundes fallen. Man habe sich aber aus Gründen der Risikovermeidung daran gehalten. 

Ins Winterquartier genommen wurden die Flamingos Mitte November, nachdem in der Schweiz die ersten Fälle von Vogelgrippe aufgetreten waren. Damals nahm die Tierparkdirektion laut Schildger die Flamingos und Pelikane aus eigener Initiative ins Glashaus; dies in Absprache mit dem Kantonstierarzt. Das Glashaus dient diesen Vögeln bei sehr winterlichen Verhältnissen als Winterquartier.

Nun hat die Tierparkdirektion erneut in Absprache mit dem Kantonstierarzt die Flamingos ins Freie entlassen. Der Grund sei gewesen, so Schildger, dass im Glashaus der Platz für die 50 Tiere knapp bemessen sei und der Boden hart. Es sei absehbar gewesen, dass die rosa Vögel auf diesem Boden Sohlengeschwüre bekommen hätten. Ein altes, geschwächtes Tier sei kürzlich deswegen gestorben. «Die Flamingos sind wieder draussen, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden», sagte Schildger gegenüber «Tierwelt Online».

Pelikane bleiben drin
«Man hat die Freude der Flamingos gespürt, als sie rausgelassen wurden», sagt Tierpflegerin Katia Tschanz zum Moment, als die Flamingos wieder zu ihrem Teich entlassen wurden.  

Ein Video des Tierparks zeigt, wie die Flamingos freudig nach draussen rennen:

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Weniger Glück als die Flamingos haben die Pelikane: Sie bleiben vorerst wegen der vorbeugenden Massnahmen gegen die Verbreitung der Vogelgrippe in ihrem Glashaus. Doch haben sie dort mehr Platz als die Flamingos, so Schildger. Und in Quarantäne bleiben weiterhin die Enten und Gänse.

Der Bund hat am 25. Januar bekanntgegeben, die Massnahmen zum Schutz von Nutztieren gegen die Vogelgrippe würden bis Ende März Verlängert («Tierwelt Online» berichtete). Ursprünglich waren die Massnahmen bis Ende Januar befristet.