Wilder Vater
China geht neue Wege in der Panda-Zucht
Peking feiert eine weltweite Panda-Premiere: Erstmals hat China ein Neugeborenes präsentiert, das von einem wild lebenden Vater und einer Mutter in Gefangenschaft abstammt.
Das nur handtellergrosse Junge wurde laut Nachrichtenagentur Xinhua in der Provinz Sichuan im Südwesten des Landes vorgestellt. Seine Mutter ist die 15-jährige Pandabärin Cao Cao, die zur Paarung vorübergehend im Wald ausgesetzt wurde.
Das Panda-Junge ist rosarot mit weissem Flaum und hat winzige Krallen. Es wiegt nach chinesischen Angaben 216 Gramm, deutlich mehr als die üblichen 150 Gramm bei der Geburt. Das sei Cao Caos gutem Appetit während der Schwangerschaft zu verdanken, hiess es. Das Junge wurde demnach bereits am Montag geboren.
China sieht in der Geburt auch einen Erfolg des nationalen Forschungszentrums für den Grossen Panda. Durch das Aussetzen gefangener Bärinnen im Wald bemühten sich die Wissenschaftler, die zunehmende Inzucht zwischen Pandas zu verhindern. Laut Xinhua gibt es weltweit nur 471 Pandas in Gefangenschaft, während die Zahl der freilebenden Bären auf knapp 2000 geschätzt wird.
Cao Cao wurde bei ihrem zweimonatigen Ausflug in den Wald im März strengstens überwacht. Ein an ihrem Hals befestigtes Aufzeichnungs- und Ortungsgerät verzeichnete genau 90 Sekunden Paarungszeit mit einem Panda-Männchen am 23. März. Die Bären gelten als ausgesprochene Sex-Muffel und haben sehr niedrige Geburtenraten.
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